Das Gefühl der Freiheit, das Urlauber in der Weite der Landschaften Namibias empfinden, ist - wenn auch in geringerem Maße - ebenfalls in der Berichterstattung des Landes spürbar. In puncto Pressefreiheit hat das Land der endlosen Horizonte seinen Spitzenplatz innerhalb Afrikas zurückerobert.
Das geht aus der Weltrangliste der Pressefreiheit hervor, die die Organisation 'Reporter ohne Grenzen' mit Hauptquartier in Paris (Reporters sans frontières, RSF) am internationalen Tag der Pressefreiheit veröffentlichte. Unter 180 Ländern weltweit belegt Namibia Platz 22 und liegt damit vor Südafrika und den Seychellen. Dieser Inselstaat hatte Namibia im vergangenen Jahr von der Spitze innerhalb Afrikas verdrängt, fiel aber nun auf den vierten Platz zurück.
Namibia liegt auf Platz 22 der aktuellen Weltrangliste der Pressefreiheit, die von der Organisation 'Reporter ohne Grenzen' am internationalen Tag der Pressefreiheit veröffentlicht wurde. Foto: Screenshot
In der Bewertung von RsF hat Namibia allerdings im Vergleich zum Vorjahr an Punkten verloren, wenn auch nur geringfügig. Sicherheit von Journalisten, Berichterstattung über soziale Probleme und der rechtliche Rahmen wurden leicht zurückgestuft. Dafür gab es bessere Noten für politische Unabhängigkeit und wirtschaftliche Bedingungen der Journalisten.
Auf der Weltrangliste mit 180 Ländern fiel Namibia vier Plätze zurück - von Platz 18 auf Platz 22. Doch dort liegt es direkt hinter Deutschland (21) und noch vor Frankreich (24), dem Vereinigten Königreich (26), Österreich (29) und Belgien (31).
Tag der Pressefreiheit erinnert an die 'Windhoek Declaration'
Die UNESCO feiert in diesem Jahr das 30-jährige Bestehen des Internationalen Tages der Pressefreiheit, der an die 'Windhoek Declaration' erinnert. Grafik: UNESCO
Freiheit der Medien und Namibia sind übrigens eng miteinander verbunden. Der internationale Tag der Pressefreiheit erinnert an die 'Windhoek Declaration', die am 3. Mai 1991 auf einer Tagung der UNESCO in der namibischen Hauptstadt verabschiedet wurde. 1993 von der UN-Vollversammlung offiziell deklariert, feiert der 'World Press Freedom Day' in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen.
Auf Pressefreiheit legen offenbar auch viele Urlauber bei der Wahl ihres Reiseziels Wert. Darauf lässt zumindest eine Studie von 2018 schließen. Ein Tourismus-Experte und ein Politologe der Universität Istanbul haben für 160 Länder untersucht, ob und wie sich die Pressefreiheit auf den einwärts gerichteten ('inbound') Tourismus auswirkt. So ist für Namibia die gute Platzierung in den 'Charts' der Pressefreiheit auch ein Plus im Wettbewerb unter den Reisedestinationen weltweit.
Autor dieses Beitrags ist Sven-Eric Stender. Er stammt aus Hamburg und arbeitet seit 1986 als Journalist. Seit 1998 lebt er in Windhoek und hat sich auf die Themen Reise, Natur, Menschen und Geschichte Namibias spezialisiert. Für Fragen oder Anregungen ist er zu erreichen unter editorial@namibiafocus.com.
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