Die Überquerung der Brücke über den Fischfluss bei Kub zwischen Kalkrand und Maltahöhe ist eine aufregende Angelegenheit, da man nie weiß, was unten im Flussbett zu sehen ist. Unter der Brücke steht immer Wasser, und normalerweise sind die Tümpel mit Algen überwachsen. Eine Verschiedenheit an Wasservögeln kann hier gesichtet werden, darunter Sattelstorche, Marabus, mehrere Gänse- und Entenarten sowie Reiher. Manchmal ist auf diesen grünen Weiden Vieh zu sehen, aber man würde nie erwarten, hier eine Herde Letschwes anzutreffen.
Aschwin Wrede, der neben der Farm Kub die Farm Gurus bewirtschaftet, meint, es sei unklar, woher die Tiere kommen. Sein Farmhaus befindet sich auf Kuis-Ort und auch auf diesem Grundstück wandern die Letschwes flussauf- und flussabwärts. Die Tiere stammen vermutlich von einer Wildfarm.
Im Juni dieses Jahres sah ich beim Überqueren der Brücke mehr als 20 Letschwes. Einige hielten sich auf den sandigen Stellen zwischen Gräsern im Flussbett auf, während andere an dem kurzen grünen Gras neben den Tümpeln knabberten.
Letschwes kommen normalerweise hunderte von Kilometern nordöstlich von Kub in den Regionen Kavango-Ost und Sambesi vor. Hier leben sie in den Feuchtgebieten der Flüsse, entlang des Kavango, Kwando, Chobe und Sambesi.
Letschwe kommen nur in Namibia, Angola, Sambia und Botswana vor, wo sie an den Ufern und in den Überschwemmungsebenen der Flüsse leben. Hier finden sie Unterschlupf, Nahrung und Schutz. Als die Überschwemmungsebenen des Kavango im März und April dieses Jahres für einige Wochen unter Wasser standen, zogen die Letschwe im Mahango-Park in Gebiete weiter, die an die Überschwemmungsebenen angrenzen. Normalerweise sind die Tiere hier nicht zu sehen. Sobald der Wasserspiegel sank, zogen die Antilopen, die zur Familie der Wasserböcke gehören, in ihren bevorzugten Lebensraum zurück.
Der Fischfluss liegt weit entfernt von ihrem natürlichen, üppig grünen Lebensraum, aber die Letschwes in der Nähe von Kub scheinen sich an diesen trockenen Teil des Landes gewöhnt zu haben. Letschwes kommen auch auf verschiedenen Wildfarmen in Namibia vor, wo es genügend Wasser gibt.
Dirk Heinrich
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