Nach der Offroad-Orgie rücksichtsloser Fahrer im Sossusvlei steht die Parkbehörde des Namib-Naukluft-Nationalparks in der Kritik. Die Haupt-Attraktion Namibias inmitten der Weltnaturerbe-Stätte des Namib-Dünenmeers müsse schärfer kontrolliert und Regelverstöße sollten härter bestraft werden, hieß es auf Sozialen Medien.
Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Facebook-Post des freischaffenden Tourguides und Piloten Hellmut von Seydlitz: Die Luftaufnahme einer Namibia-Urlauberin zeigt in einer Lehmpfanne kreis- und sichelförmige Fahrspuren, ähnlich jener Reifenspuren, die jugendliche Fahrer mit durchdrehenden Rädern auf Parkplätzen ziehen. Das Foto wurde laut Post am 15. Mai aufgenommen. In dem Gebiet jenseits der Absperrungen zu fahren, ist strikt verboten, wie in den Parkregeln und auf Schildern vor Ort angegeben ist.
Facebook-Post des Tourguides und Piloten Hellmut von Seydlitz mit der Luftaufnahme einer Namibia-Urlauberin von kreisförmigen Autospuren rücksichtsloser Offroad-Fahrer im Sossusvlei. Foto: Screenshot
Der namibische Fotograf Dirk Heinrich, der sich seit Jahrzehnten stark für den Naturschutz engagiert, erfuhr im Laufe seiner Recherche von einem Vorfall, der Wochen zurückliegt. Am 17. April, so berichtete er am 19. Mai auf seiner Facebook-Seite, seien bei Deadvlei und Sossusvlei drei Allrad-Fahrzeuge in den Dünen jenseits der Absperrungen unterwegs gewesen. Wie auf geposteten Fotos zu sehen, hatten sie kuwaitische Nummernschilder. Tourguides hätten diesen Vorfall an der Parkeinfahrt bei Sesriem einem Polizisten gemeldet. Ob diese Fahrer für die kreisförmigen Spuren im Sossusvlei verantwortlich waren, wurde laut Facebook-Bericht nicht festgestellt.
Das Umweltministerium hatte am 17. Mai in einer Presseerklärung Vorwürfe zurückgewiesen, das Gebiet werde nicht regelmäßig kontrolliert. "... leider ist das Gebiet riesig, es ist unmöglich, immer und überall zu sein" ("... unfortunately the area is huge, it is impossible to be everywhere at all times"). Zugleich wurde behauptet, die Spuren stammten von Motorrädern und seien in einer kleinen Nebenpfanne des Deadvlei hinterlassen worden. Wie NamibiaFocus auf Nachfrage erfuhr, wird der Vorfall weiter untersucht.
Das Sossusvlei ist umgeben von den höchsten Dünen der Welt und bildet das Ende des Tsauchab Riviers (Trockenfluss) auf seinem Weg zum Atlantischen Ozean. Es liegt inmitten des Sandmeers der Namib, das 2013 zum Weltnaturerbe erklärt wurde.
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