Namibia ist als Wüsten-Land bekannt. An der Atlantikküste zieht sich die Namib entlang, die älteste Wüste der Erde, und der Osten wird von der Kalahari geprägt. Ständig Wasser führende Flüsse sind rar und beschränken sich auf die südliche und die nördliche Grenze. Aber wo Wasser ist, gibt es Fische; und wo es Fische gibt, wird geangelt. Am Oranje im Süden und am Kunene im Norden gehen Süßwasserangler im kleinen Rahmen ihrem Hobby nach. Die Flusslandschaften im Nordosten hingegen sind ein Angler-Paradies: Im Okavango, Kwando, Linyanti, Chobe und Sambesi tummeln sich die verschiedensten Fischarten.
Auch in den großen Stauseen in der Landesmitte – Hardap, Von Bach, Swakoppforte, Oanob und Tilda Viljoen – sind unzählige Fische zu finden. Dort werden regelmäßig Angelwettbewerbe ausgetragen.
Dem Dachverband der namibischen Süßwasserangler NFFA (Namibia Federation for Freshwater Anglers) gehören sechs Vereine an:
- NALAA (Namibia Artificial Lure Angling Association)
- NBAA (Namibia Bass Angling Association)
- NFBAA (Namibia Freshwater Bank Angling Association)
- NLTBFAA (Namibia Light Tackle Boat Freshwater Angling Association)
- RAN (River Angling Namibia)
- SAN (Species Angling Namibia)
„Da Süßwasserangeln als nationaler und internationaler Sport anerkannt wird, unterstehen wir dem Ministerium für Jugend und Sport und der Namibischen Sportkommission“, so der Präsident des Namibischen Süßwasser-Anglerverbandes (NFFA), Max Pieper. „Wir arbeiten auch eng mit dem Ministerium für Fischerei und Meeresressourcen und mit dem Ministerium für Umwelt und Tourismus zusammen, und wir haben enge Verbindungen zu NamWater, dem staatlichen Wasserversorger, der für die Stauseen im Lande verantwortlich ist.“
NALAA Von Motorbooten aus wird mit Kunstködern ein breites Spektrum an Fischarten gefangen. Dabei gilt es, den schwersten Fisch einer Art zu erwischen, um einen Wettbewerb oder in einer der Kategorien zu gewinnen. Die Länge wird gemessen, um das Gewicht zu ermitteln, und anschließend wird der Fisch sofort wieder freigelassen. Internationale Bestimmungen werden befolgt.
NBAA – Barschangler sind mit Motorbooten auf den Stauseen unterwegs, in denen Forellenbarsche ausgesetzt wurden. Geangelt wird nur mit Kunstködern. Bei Wettbewerben müssen fünf möglichst große und schwere Forellenbarsche innerhalb einer bestimmten Zeit an den Haken gehen. Für den Sieg ist das Gesamtgewicht ausschlaggebend. Die gefangenen Forellenbarsche werden gewogen und gleich wieder freigelassen.
NFBAA – Die Mitglieder des Süßwasser-Uferanglervereins treten bei Wettbewerben in Mannschaften an und nutzen hauptsächlich Naturköder. Es gilt, innerhalb von acht Stunden so viele Fische wie möglich zu fangen, aber nicht mehr als 20 derselben Art. Alle Fische werden unversehrt wieder ins Wasser gesetzt.
NLTBFAA – Die Mitglieder des namibischen Leichtgerät-Bootsüßwasseranglervereins stellen selbst großen Fischen mit einer 4-kg-Angelschnur nach. Während der Wettbewerbe befinden sich bis zu drei Angler auf einem Boot, die meistens mit Naturködern ihr Glück versuchen. Jeweils fünf Fische einer Art müssen geködert werden. Die Sieger werden über eine bestimmte Formel ermittelt. Aus der Länge des Fisches lässt sich das Gewicht errechnen und danach werden die Fische in kürzester Zeit wieder freigelassen.
RAN – Beim Wettbewerb der Flussangler ist ein Motorboot unvermeidlich. Die Sportangler versuchen eine festgesetzte Anzahl Fische bestimmter Arten in einer festgelegten Zeitspanne zu fangen. Da manche Arten sehr schwierig zu fangen sind, werden die Sieger nach bestimmten Formeln errechnet. Auch bei den Flussanglern gilt: Fangen und wieder Freilassen.
SAN – Die Süßwasserspezienangler werfen die Leine vom Ufer aus und konzentrieren sich hauptsächlich auf Karpfen. Bei Angelwettbewerben versuchen die Teilnehmer binnen 72 Stunden so viele Karpfen wie möglich zu landen, um das höchste Gesamtgewicht zu erzielen. Die Fische werden an Land gebracht, gewogen und sofort wieder freigelassen.
Die namibischen Süßwasseranglervereine SAN, NBAA und NALAA halten sich strikt an die Bestimmungen des Internationalen Sportanglerverbandes (CIPS FIPSed sport).
Dirk Heinrich
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