Hundert Kilometer östlich von Swakopmund, an der Abzweigung von der B2 zur Spitzkoppe und nach Henties Bay, gibt es einen bemerkenswerten Edelsteinmarkt. Ein Tisch neben dem anderen, voller funkelnder Mineralien und Edelsteine – Fluorit, Turmalin, Aquamarin, Bergkristall, Granat, Topas.
Namibia ist ein Paradies der Geologie. Unter den zahlreichen Mineralien sind viele Arten farbiger Edelsteine. Mit dem Reichtum an Steinen versuchen kleine Bergleute, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Nach Schätzungen sind es fünf- bis zehntausend Menschen, die vorwiegend in der Erongo-, der Kunene- und der Karas-Region aktiv sind und der Erde unter harten Bedingungen ihre Existenz abringen. Es ist ein mühsames Dasein. Insbesondere in der Erongo-Region, wo sich der Kristallmarkt befindet, gibt es viele Bergbaugemeinschaften, die Edelsteine und Mineralien anbieten. Die meisten Verkäufer auf dem Kristallmarkt haben Angehörige, die an der Kleinen Spitzkoppe, am Brandberg oder im Erongo die begehrten Steine abbauen.
Einer von ihnen ist Gerhard Geibeb. Seit fast zwanzig Jahren verdient er mit Edel- und Schmucksteinen seinen Lebensunterhalt. „Bergbau ist ein schwerer Beruf“, sagt er, „vor allem, wenn man wenig Ausrüstung hat.“ Verkauf an provisorischen Ständen am Straßenrand war der übliche Absatzweg, bevor 2010 der Kristallmarkt eröffnet wurde. Ûiba-Ôas, der Name des Marktes, ist Damara-Nama und bedeutet „auf der Suche nach dem Leben“. Die Bergbaugesellschaft Rössing Uranium und andere Interessengruppen steuerten die finanziellen Mittel bei, um eine überdachte Verkaufsstelle für die Händler zu schaffen. „Das Leben ist ein Kreis“, sagt Gerhard Geibeb. „Der Markt hilft den Bergleuten. Mit ihren Einnahmen können sie Lebensmittel kaufen und in die Berge zurückkehren, um weiter nach Steinen zu graben.“
Eine andere Edelsteinhändlerin, Susana Skoppelitus, verkauft seit dreißig Jahren Steine an der Abbiegung zur Spitzkoppe. Sie hat mit ihren sechs Söhnen nach Edelsteinen geschürft und steht seit dem Tod ihres Mannes vor zehn Jahren auf eigenen Füßen. Die Situation der Verkäufer auf dem Kristallmarkt fasst ihr Neffe, Bergmann George van Staden, zusammen: „Ich bin zwischen Steinen geboren“, sagt er, „ich bin zwischen Steinen aufgewachsen und werde zwischen Steinen sterben.“
Kaufen Sie einen namibischen Edelstein, um die kleinen Bergleute im Lande zu unterstützen.
GIZ, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, ist beauftragt worden, gemeinsam mit dem namibischen Ministerium für Industrialisierung, Handel und KMU-Entwicklung Wachstumsstrategien für die Industrie zu erarbeiten, um den kleinen Bergbausektor in Namibia zu unterstützen und seine Weiterentwicklung und die Wertschöpfung zu fördern. Gondwana Collection hat sich den Bestrebungen angeschlossen und eine Reihe von Videoclips produziert, die das Leben der kleinen Bergleute in den Vordergrund rückt und ihnen Auftrieb verleihen soll. Das Ziel ist, die gesamte Wertschöpfungskette im Lande zu etablieren, vom rohen Stein über das Schneiden und Polieren bis hin zur Verarbeitung als Schmuck – ein durch und durch namibisches Produkt.
Ron Swilling
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