Das Winterwetter im Juli war eine Mischung aus warmen Tagen und zwei heftigen Kälteeinbrüchen dazwischen, was die Temperaturen unter Null Grad sinken ließ und Schnee nach Aus im Süden Namibias und an einige Stellen westlich von Windhoek im Khomas-Hochland brachte.
Namibia hat während des Russland-Afrika-Gipfels ein Handelskooperationsabkommen mit der Russischen Föderation unterzeichnet.
Das lokale Unternehmen Nexentury wird östlich von Windhoek eine 100-Megawatt-Solaranlage errichten.
Namibia hat einen eigenen offiziellen Barcode eingeführt, der den Handel mit namibischen Produkten im In- und Ausland erheblich erleichtern wird.
Das staatliche Diamantenunternehmen Namdia hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 409,2 Millionen N$ verbucht.
Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes lag die Inflation Ende Juni bei 5,30 Prozent (Mai: 6,30%).
Handelskooperationsabkommen mit Russland unterzeichnet
Namibia hat während des Russland-Afrika-Gipfels, der Ende Juli 2023 in Sankt Petersburg stattfand, ein Handelskooperationsabkommen mit der Russischen Föderation unterzeichnet. Dazu gehören die Luftfahrt, der Schiffbau, die Metallurgie, die chemische Industrie, der Transport- und Sondermaschinenbau sowie die Leichtindustrie. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt.
Handels- und Industrialisierungsministerin Lucia Iipumbu und Vize-Präsident Nangolo Mbumba beim Russland-Afrika-Gipfel. Foto: Namibias Außenministerium
Namibias Ministerin für Handel und Industrialisierung, Lucia Iipumbu, und der stellvertretende russische Minister für Handel und Industrie, Alexej Gruzdeff, unterzeichneten das Abkommen. Darüber hinaus wird den beiden Ministerien der Auftrag erteilt, den Aufbau von Geschäftskontakten zwischen den Industrieunternehmen beider Länder zu erleichtern und eine geschäftliche und partnerschaftliche Zusammenarbeit vorzusehen.
Der Russland-Afrika-Gipfel bot auch eine kommerzielle Plattform, auf der Länder, darunter Namibia, Investitionsmöglichkeiten vorstellten. Vizepräsident Nangolo Mbumba, der die namibische Delegation leitete, gab bekannt, dass das Land technische Hilfe unter anderem bei Maschinen zur Ausweitung seiner landwirtschaftlichen Produktion suche.
„Wir werden mit der Produktion von grünem Wasserstoff beginnen und die Unterstützung unserer Partner ist willkommen“, teilte Mbumba dem Gipfel mit.
Namibia erhält nach langem Warten eigenen Barcode
Namibias ganz eigener offizieller Barcode wurde im Juli 2023 nach einem langwierigen Finalisierungsprozess endlich enthüllt.
„Die Einführung des Präfixes 631 bedeutet, dass wir nun über eine eindeutig namibische Barcode-Signatur verfügen, ein Leuchtfeuer, das für unsere Waren auf dem internationalen Markt hell leuchtet“, sagte Verna Sinimbo, Vize-Ministerin für Handel und Industrialisierung.
Bis vor Kurzem mussten für namibische Produkte Barcodes aus Südafrika und anderen Ländern verwendet werden. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Produktrückverfolgbarkeit namibischer Waren.
Der namibische Barcode wurde im Mai 2021 von der Generalversammlung des globalen GS1-Büros in Genf genehmigt und im September 2021 von Handelsministerin Lucia Iipumbu offiziell bekannt gegeben.
GS1 ist die globale Organisation, die Barcodes herausgibt und verwaltet. Der Barcode enthält einen Ländercode zur Überprüfung des Herkunftslandes und die Namibia zugewiesene Nummer ist das Präfix 631.
Das Namibia Trade Forum (NTF) hatte bereits 2016 mit den Vorbereitungen für einen namibischen Strichcode begonnen. Das Ministerium für Handel und Industrie richtete daraufhin das „Namibia Barcode Centre“ ein, um Namibia als Mitglied von GS1 mit einem eigenen namibischen Barcode für lokale Waren zu etablieren.
„GS1 Namibia“ ist nun das offizielle GS1-Zentrum des Landes für die Verwaltung und Vergabe namibischer Barcodes.
Lokale Firma baut 100-Megawatt-Solarkraftwerk
Die Tochtergesellschaft von Ohlthaver & List, O&L Nexentury, wird bald mit dem Bau eines 100-Megawatt-Solarkraftwerks in der Nähe von Windhoek beginnen, nachdem die Stromerzeugungslizenz und die Exportlizenz des Unternehmens vom Electricity Control Board genehmigt wurden.
Die beiden Lizenzen sind jeweils 25 Jahre gültig und die erste Phase des Projekts soll voraussichtlich im Juli nächsten Jahres in Betrieb gehen.
Bernd Walbaum, Geschäftsführer von O&L Nexentury, sagte, das rund eine Milliarde N$ teure Projekt stehe im Einklang mit dem Ziel der Muttergesellschaft: „Eine Zukunft schaffen, das Leben verbessern.“
„Dieses Projekt verspricht einen positiven Beitrag zur Erzeugung erneuerbarer Energien im Land zu leisten und zeugt von unserem Engagement für den Ausbau sauberer und nachhaltiger Energielösungen“, sagte er.
Die Anlage wird östlich von Windhoek errichtet und die erzeugte Energie an den Stromversorger NamPower und andere Kunden verkauft.
Namdia erzielt guten Profit durch Diamentenverkäufe
Das staatliche Unternehmen Namibia Diamond Corporation (Namdia) steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Umsatz und erwirtschaftete nach Abzug aller Steuern einen Nettogewinn von 409,2 Mio. N$. Das ist der größte Gewinn seit der Geschäftsaufnahme von Namdia im Jahr 2016.
Dies gab Namdias Chief Operations Officer, Uahoroka Kauta, auf einer Pressekonferenz im Juli 2023 bekannt.
Namdia verkauft Rohdiamanten von Namdeb und De Beers Marine Namibia, beides Tochterfirmen von Namdeb Holdings, einer Tochter der Muttergesellschaft De Beers. Die namibische Regierung und De Beers sind jeweils zu fünfzig Prozent an Namdeb Holdings beteiligt.
In dem 2016 zwischen Namibia und De Beers ausgehandelten Abkommen wurde vereinbart, dass die namibische Regierung Anspruch auf fünfzehn Prozent der gesamten Jahresproduktion von Namdeb und De Beers Marine Namibia hat.
Namdia kauft diese Diamanten von der Namibia Diamond Trading Company (NDTC). Dieser Prozentsatz der abgebauten Rohdiamanten wird von Namdia auf dem internationalen Markt außerhalb des Vertriebsnetzes von De Beers verkauft.
Die Zahl der Direktkunden ist von neun im Jahr 2016 auf nun 36 gestiegen. Rund 25 Prozent von Namdias Kunden befinden sich in Belgien, jeweils 22 Prozent in Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, 14 Prozent in Israel und jeweils acht Prozent in den USA und Namibia.
Der Zehnjahresvertrag mit De Beers endet im Jahr 2026. Die Verhandlungen über einen neuen Vertrag werden voraussichtlich im nächsten Jahr beginnen.
Rössing Uranium lagert Betrieb an chinesische Firma aus
Der Bergbaubetrieb von Rössing Uranium in der Erongo-Region wird demnächst an das chinesische Bergbauunternehmen Beifang ausgelagert.
Der Rössing-Vorstand hat kürzlich die Laufzeit des Minenerweiterungsprojekts bis 2036 genehmigt.
Im Rahmen dessen wurde Beifang mit einem 13-Jahres-Vertrag für den Abbau der vierten Phase des Tagebaus ausgewählt, „nach einem langwierigen und erfolgreichen Ausschreibungsverfahren zur Suche nach einem geeigneten Bergbauunternehmen“, gab Johan Coetzee, Geschäftsführer von Rössing, im Juli 2023 bekannt.
Der etwa 400 Meter tiefe Tagebau wird nach unten hin immer schmaler und wird es für die bisher eingesetzten riesigen Lastkraftwagen schon bald schwierig machen, den Boden zu erreichen und die enge Straße bis zur Oberfläche zu bewältigen. Beifang würde kleinere Lastwagen einsetzen, um das Erz vom Boden der Grube zu transportieren.
Laut Rössing Uranium schien es kosteneffizienter, den Betrieb auszulagern, statt für nur dreizehn Jahre in eine neue Flotte kleinerer Lkw zu investieren.
Der derzeitige Bergbaubetrieb von Rössing wird 2026 eingestellt und Beifang wird ab dann übernehmen.
China National Uranium Corporation (CNUC) ist mit 68,62 Prozent der Mehrheitseigentümer von Rössing Uranium. Im Jahr 2022 produzierte Rössing etwa 4,4 Prozent des weltweiten Uranoxids.
Autorin dieses Beitrags ist Brigitte Weidlich.
Sie war nach ihrem Musik- und Germanistikstudium fast 20 Jahre lang als Berufsmusikerin tätig. Nebenbei machte sie Sendungen für das deutschsprachige Radio der Namibian Broadcasting Corporation (NBC). Inzwischen arbeitet Brigitte vollberuflich als freischaffende Journalistin im Print- und Rundfunksektor. Seit 2014 berichtet sie auch für Gondwana Collection. Für Fragen oder Anregungen ist sie zu erreichen unter info@namibiafocus.com.
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