In Namibias Landesinneren herrschte den ganzen Juli über kaltes Winterwetter, während die Küstengebiete warmes Ostwindwetter hatten.
Deutschland hat N$250 Millionen (etwa 13 Mio. Euros) zur Unterstützung der kommunalen Schutzgebiete Namibias zugesagt.
Ein australisches Bergbauunternehmen gab die Entdeckung bedeutender Uranreserven in der Erongo-Region bekannt.
Die Regierung hat vom Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Darlehen in Höhe von N$4,5 Milliarden (ca. 230 Mio. Euro) beantragt, um einen Teil ihres Haushaltsdefizits zu finanzieren und die Kosten der Covid-19-Pandemie zu decken. Im Falle einer Genehmigung wird das IWF-Darlehen aufgrund der weltweiten Corona-Virus-Krise unter günstigeren Schuldenbedingungen verfügbar sein.
Die Inflation stieg laut Statistikamt Ende Juni leicht auf 2,14 Prozent (Mai: 2,06%).
Großzügige Unterstützung für Namibias Hegegebiete
Die deutsche Bundesregierung hat N$250 Millionen (ca. 13 Mio. Euro) mobilisiert, um die namibische Regierung durch das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus bei der Bewältigung der Herausforderungen der COVID-19-Pandemie im Naturschutz- und Tourismussektor zu unterstützen. Dieser Sektor ist erheblich von Einkommensverlusten aus dem Tourismus betroffen, die durch die weltweiten Sperrmaßnahmen und internationalen Reisebeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie verursacht wurden. Die Mittel werden über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) dem Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) über dessen Fonds zur Erhaltung, Wiederherstellung und Widerstandsfähigkeit zur Verfügung gestellt.
Ein Teil der Mittel fließt in das Projekt „Armutsorientierte Unterstützung des Konfliktmanagements zwischen Menschen und Wildtieren“, das vom Community Conservation Fund of Namibia (CCFN) durchgeführt wird. Ziel ist es, kommunale Schutzgebiete und den lokalen Tourismussektor in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Dies wird die fortlaufende Beschäftigung von dort ansässigen Wildhütern und Einheimischen sicherstellen, die für die Hegegebiete und den dortigen Tourismus arbeiten.
Ein weiterer Teil der Mittel kommt Namibias Nationalparks und Schutzgebieten zugute, um die Fortsetzung der Maßnahmen zur Bekämpfung von Wilderei und zur Verhütung von Wildtierkriminalität sicherzustellen und die laufenden Patrouillen und die Umsetzung der Parkvorschriften fortzusetzen. Ellen Gölz, ständige Vertreterin der deutschen Botschaft, sagte, der weltweite Rückgang des Tourismus habe Namibia schwer getroffen, was sich bei den Naturtourismus-Unternehmen und Mitgliedern von Hegegebieten bemerkbar mache.
Das KAZA-Projekt (Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area) ist in ähnlicher Weise von der Pandemie betroffen und wird auch aus den N$250 Millionen finanziert. Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe sind Partner in diesem Projekt.
In ähnlicher Weise stellte die Europäische Kommission in Namibia N$22 Millionen (ca. 1,17 Mio. Euro) für KAZA und Umweltschutzbemühungen in Namibias kommunalen Schutzgebieten zur Verfügung.
Spürhunde der Anti-Wilderei-Einheit erhalten Spenden
Die wichtige Rolle speziell ausgebildeter Spürhunde im Kampf gegen Wilderei wurde ins Rampenlicht gerückt, als einige der vierpfotigen Mitglieder dieser Einheit mit ihren Betreuern im Juli nach Windhoek reisten, um die wohlverdienten Spenden zu erhalten.
Eine örtliche Bank, ein Veterinärversorgungsunternehmen und eine Tierklinik sowie ein Privathospital spendeten Impfstoffe und -ausrüstung sowie andere Notwendigkeiten wie Hundefutter für die Hunde. Darüber hinaus erhielt das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) ein nagelneues Allradfahrzeug, das speziell für den Transport von vier Spürhunden umgebaut wurde.
Die gut erzogenen Hunde verfolgten die Spendenzeremonie aufmerksam und konnten anschließend ihre Freude nicht verbergen, als sie in ihre Abteile auf der Ladefläche des Fahrzeugs springen durften. Das MEFT hat derzeit fünf Spürhunde in der „K9-Einheit“ (K9 - ein Wortspiel mit dem Wort "canine - Hund") und wird - je nach Verfügbarkeit der Mittel – vier weitere Spürhunde aus Übersee erhalten, sobald internationale Reisen wieder erlaubt sind.
„Die Hunde der K9-Einheit sind speziell dafür ausgebildet, Gebäude, Fahrzeuge, Gepäck und Freiflächen nach Schusswaffen, Munition und illegalen Wildtierprodukten wie Elfenbein, Nashorn, Schuppen von Schuppentieren und Fleisch zu durchsuchen“, erklärte MEFT-Minister Pohamba Shifeta.
Sie sind auch in der Lage, den menschlichen Geruch und über verschiedene Gebiete bei Tag und Nacht zu verfolgen.
Kommission für Land der Vorfahren legt Bericht vor
Die Untersuchungskommission für angestammtes Land legte Präsident Hage Geingob diesen Monat ihren Abschlussbericht und ihre Empfehlungen vor. Geingob hatte die Kommission im März 2019 ernannt, um Ansprüche auf Landrechte der Vorfahren und Rückerstattung zu untersuchen.
Die 15 Mitglieder der Kommission besuchten alle 121 Wahlkreise in den 14 Regionen Namibias und führten dort im letzten Jahr öffentliche Anhörungen durch. Einzelpersonen und Gemeinschaften, die das Land ihrer Vorfahren verloren haben, konnten mündliche und schriftliche Beiträge einreichen. Die Kommission prüfte auch die Möglichkeit, alternative Maßnahmen zur Wiederherstellung der sozialen Gerechtigkeit zu ergreifen und die wirtschaftliche Stärkung der betroffenen Gemeinschaften sicherzustellen.
Der Vorsitzende der Kommission, Oberrichter Shafimana Ueitele, teilte Präsident Geingob mit, dass rund 8.391 Personen an den öffentlichen Anhörungen teilnahmen, während 1.738 Personen ihre Ansprüche mündlich vortrugen und 748 schriftliche Eingaben mit insgesamt 4 500 Seiten eingingen.
"Wir können zuversichtlich sagen, dass der Bericht in Absprache mit den Menschen und ihren Vertretern eine ausreichende und grundlegende Basis für die Regierung geschaffen hat, relevante Vorschriften, Richtlinien und Programme zu formulieren, um die Landfrage wirksam anzugehen", sagte Ueitele. Präsident Geingob sagte, dass der Bericht in einigen Wochen veröffentlicht wird, nachdem er und sein Kabinett ihn studiert haben.
Bergbauunternehmen meldet neue Uranvorkommmen
Das australische Bergbauunternehmen Marenica Energy gab diesen Monat bekannt, dass es in der Erongo-Region eine „bedeutende Uranentdeckung“ gemacht hat. Es sei die größte Uranlagerstätte seit den 2008 in der Nähe von Husab in derselben Gegend gefundenen Vorkommen.
Marenica erhielt im Mai letzten Jahres vom Ministerium für Bergbau und Energie die Genehmigung, vier neue Gebiete in Erongo zu erkunden, um nach Uran zu suchen. In seiner Ankündigung an die Aktionäre an der australischen und der namibischen Börse teilte Marenica mit, das Uranvorkommen sei in einem Gebiet entdeckt worden, das zuvor noch nicht erforscht worden war.
„Aus unserer Sicht ist dies möglicherweise die bedeutendste neue Uranentdeckung in Namibia, seit Extract Resources 2008 Husab entdeckt hat, das voraussichtlich die zweitgrößte Uranmine der Welt sein wird“, sagte Murray Hill, Geschäftsführer von Marenica.
Bis heute hat Namibia vier Uranminen, wobei Rössing, gegründet in den 1970er Jahren, noch aktiv ist. Die Uranbergwerke bei Trekkopje und in der Nähe vom Langer-Heinrich-Gebirge wurden aufgrund der niedrigen Uranpreise vorläufig stillgelegt. Das vierte Bergwerk, die Husab-Mine hat vor rund vier Jahren den Betrieb aufgenommen. Alle Uranminen befinden sich in der Erongo-Region.
5G-Mobilfunktechnologie für Namibia
Die 5G-Mobilfunktechnologie (5G - fünfte Generation) könnte bald in Namibia verfügbar sein. Während die Windhoeker Stadtverwaltung vorauspreschte und von der Kommunikationsaufsichtsbehörde (CRAN) eine 5G-Lizenz für die kommerzielle Nutzung ihres eigenen Glasfaserkabelnetzes erhalten hat, lässt die Regierung zunächst eine Studie durchführen.
Ende Juli beauftragte das Kabinett das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus mit der Durchführung einer strategischen Umweltbewertung für die Einführung der 5G-Technologie in Namibia. Es wurde auch beschlossen, die Kommunikationsaufsichtsbehörde in Namibia (CRAN) über das Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologie aufzufordern, die Erstellung einer 5G-Strategie für Namibia zu beschleunigen. Beide Berichte werden dann dem Kabinett zur Prüfung vorgelegt. Informationsminister Peya Mushelenga, der diese Ankündigung machte, sagte, die Umweltprüfung sollte vor der möglichen Einführung der 5G-Technologie durchgeführt werden. CRAN hat der Windhoeker Stadtverwaltung jedoch die 5G-Lizenz wenige Tage vor Ankündigung der Kabinettsbeschlüsse bereits gewährt.
Brigitte Weidlich
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