Das neue Jahr begann hoffnungsvoll mit guten Regenfällen in den ersten Januartagen, danach blieb der Regen in den meisten Gebieten aus. Farmer machen sich Sorgen, ob eventuell eine Dürre bevorsteht. Wie schon im Dezember sind auch im Januar die Treibstoffpreise gesenkt worden, Benzin um N$1,00 und Diesel um N$0,90 pro Liter.
Die Inflation in Namibia ist im Dezember 2018 dank niedrigerer Treibstoffpreise auf 5,1 Prozent gesunken (November 2018: 5,6%), teilte das nationale Statistikamt mit.
Das staatliche Veterinärsamt hat wegen des Ausbruchs von Maul- und Klauenseuche in Südafrika alle Rindfleischimporte und die Einfuhr von Milchprodukten von Kühen vorerst verboten.
Vier große Kreuzfahrtschiffe mit insgesamt über 7.000 Passagieren besuchten Walvis Bay und legten hintereinander an der Kaimauer an, darunter auch die Queen Elizabeth II.
Finanzamt modernisiert das Steuersystem
Für Steuerzahler in Namibia ist zu Jahresbeginn das digitale Zeitalter eingeläutet worden. Mit der Einführung des „Integrated Tax Administration System“ (ITAS) kann die Steuerklärung online über das Internet auf dem Portal des Ministeriums abgegeben werden. Das gilt für Arbeitnehmer und für Firmen. Bis Anfang April soll die jetzige Steuer-Abteilung in eine halb autonome Steuerbehörde – Namibia Revenue Authority (Namra) – umgewandelt werden. Finanzminister Calle Schlettwein erklärte, damit sei ein wichtiger Schritt zur Modernisierung des Finanzsektors getan worden, was die Wettbewerbsfähigkeit des Landes erhöhe.
Der Minister hat im Januar auch angekündigt, dass die Richtlinien für das Gesetz, das öffentlich-private Partnerschaften betrifft, erstellt und im Dezember im Amtsblatt veröffentlicht wurden. „Damit ist eine wichtige strukturelle Reform für die Gewinnung privater Investoren, von Kapital und Expertise für Partnerschaftsprojekte auf den Weg gebracht worden“, sagte Schlettwein.
Der Minister zeigte sich zuversichtlich, dass Namibias Wirtschaft 2019 nach zwei Jahren Konjunkturschwäche wieder ein Wachstum verzeichnen wird. „Die schlimmsten Auswirkungen der (seit Ende 2016) andauernden Rezession liegen hinter uns, wir erwarten im neuen Jahr ein leichtes Wachstum“, so Schlettwein.
Verkauf von Neuwagen 2018 gesunken
Aufgrund der schwachen Konjunktur sind voriges Jahr 1.300 weniger Neuwagen in Namibia verkauft worden als 2017. Das Finanzhaus Simonis Storm veröffentlichte die Statistiken. 2018 wurden insgesamt 11.875 Neuwagen in Namibia verkauft, 11 Prozent weniger als im Vorjahr. Für 2019 sieht das Finanzhaus 4,2 Prozent weniger Neuwagenverkäufe voraus, da Verbraucher zurzeit weniger Kredite für Finanzkauf beantragen.
Löhne für Farmarbeiter steigen
Der Durchschnittslohn für Farmarbeiter, die zum ersten Mal in dieser Sparte arbeiten, liegt bei N$3.413 (etwa 218 Euros) monatlich – umgerechnet ein Stundenlohn von N$17,50 (etwa 1,12 Euros). Der offizielle Mindestlohn liegt bei N$1.400 (etwa 89 Euros). Der neuesten offiziellen Erhebung der Organisation für Lebendviehproduzenten (LPO) zufolge sind dem Lohn die Bezüge wie kostenfreies Wohnen, kostenfreier Transport für schulpflichtige Kinder der Farmarbeiter, kostenfreier Transport der Arbeiter und ihrer Angehörigen zu Ärzten und Hospitälern hinzuzufügen. Ebenso können Farmarbeiter kostenfrei Nutztiere wie Rinder, Schafe, Ziegen, Esel und Pferde halten. Des Weiteren nutzen sie Strom und Wasser umsonst. Erfahrene Farmarbeiter erhalten höhere Gehälter als die Berufsanfänger.
Salzverpackungs- und Vertriebsanlage eröffnet
Die namibische Niederlassung der südafrikanischen Firma „Cerebos“ hat in Windhoek eine Verpackungs- und Vertriebsanlage eröffnet. „Cerebos“ handelt mit Salz und exportiert große Mengen davon. Die Investitionskosten betrugen N$5 Millionen (etwa 320.513 Euros). Die neue Anlage erhält monatlich 700 Tonnen Salz der Firma Ekango Salt aus Walvis Bay per Bahn angeliefert. Das Salz wird dann für den lokalen Markt verpackt und ausgeliefert und auch nach Angola, Südafrika, Namibia, Simbabwe, Ghana, in die Demokratische Republik Kongo, Mosambik und einige Länder am Indischen Ozean ausgeführt.
Bei der Eröffnung am 19. Januar sagte Industrie- und Handelsminister Tjekero Tweya, dass Namibia Ende 2018 das Abkommen für die Einrichtung der kontinentalen Afrika-Freihandelszone ratifiziert habe. „Afrika wird bald seine Türen für den freien Handel mit afrikanischen Produkten und Dienstleistungen öffnen, es wird dann einen einzigen großen Markt geben, was gut für Namibia ist“, sagte der Minister.
Vier Kreuzfahrtschiffe in Walvis Bay
Der Anblick von vier großen Luxus-Passagierdampfern an der Kaimauer im Hafen von Walvis Bay war historisch: Über 4.000 Passagiere waren an Bord. Noch nie hatten vier schwimmende Riesen gleichzeitig die Hafenkulisse gestaltet, darunter das berühmte Luxus-Schiff Queen Elizabeth II.
Zuerst legte die 203m lange Aida mit hunderten Passagieren an. Die Aida war nach einer vier-monatigen Weltreise auf dem Rückweg nach Hamburg, wo sie am 2. Februar eintraf. Am 13. Januar erreichte die 194m lange MS Musica mit knapp 2,500 Passagieren per Lotsen ihren Anlegeplatz. Die 181m lange MS Nautica folgte wenig später, sie hatte 824 Passagiere an Bord. Die royale Grand Dame der Kreuzfahrtschiffe, Queen Elizabeth II mit ihren imposanten 294m Länge, lief als letzte ein. Sie hatte über 2.500 Passagiere an Bord. Die QE2 macht eine 36-tägige Afrika-Rundreise.
Die tausenden Passagiere unternahmen von Walvis Bay aus Tagesausflüge in die Namib-Wüste und nach Swakopmund. Die Ausflüge wurden von lokalen Touristikfirmen organisiert.
Namibia in ein US-Naturschutzgremium gewählt
Trophäenjagd ist ein wichtiger Bestandteil des namibischen Tourismussektors. Auf der jährlichen Jagdmesse des Dallas Safari Club in Dallas, USA im Januar wurde die Präsidentin des namibischen Berufsjägerverbands NAPHA, Danene van der Westhuyzen, in den neugegründeten Naturschutzbeirat des Klubs gewählt. Das Gremium soll auf internationaler Ebene bei besseren Naturschutzmaßnahmen durch Trophäenjagd beraten.
Namibias Umwelt- und Tourismusminister Pohamba Shifeta war auch auf der Jagdmesse anwesend. „Die Ernennung der NAPHA-Präsidentin in den neu geschaffenen Beirat ist eine große Ehre für Namibia, da wir uns um ein Gleichgewicht zwischen Naturschutz und menschlicher Entwicklung bemühen“, sagte Minister Shifeta.
Elefanten beschädigen Telefonverbindung
Der Telefonkonzern Telecom Namibia meldete im Januar eine recht ungewöhnliche Ursache für unterbrochene Telefonverbindungen. „Eine Herde Elefanten hat teilweise das Faserkabel zwischen Khorixas und der Siedlung Omatjette in der Erongo-Region zerstört“, teilte die Telecom in einer Presseerklärung mit. Festnetz- und Mobilfunkverbindungen waren teilweise unterbrochen. „Wir entschuldigen uns bei unseren Kunden für die (von Elefanten verursachten) Unterbrechungen“, hieß es in der Mitteilung. Das Kabel war schnell wieder repariert. Wie genau die Herde Elefanten das Kabel beschädigt hatte, wurde nicht mitgeteilt.
Brigitte Weidlich
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