Warmes Wetter im August kündigte einen frühen Sommer in Namibia an und hoffentlich auch eine gute Regenzeit.
Die namibische Regierung hat Mitte August alle Vorschriften in Bezug auf Covid-19 abgeschafft. Bei der Einreise nach Namibia sind keine negativen PCR-Tests mehr erforderlich. Ebenso sind an Einreisestellen und Grenzübergängen keine Impfbescheinigungen mehr notwendig. Covid-19-Infektionen in Namibia sind auf ein so niedriges Niveau gesunken, dass das Gesundheitsministerium am 25. August die Veröffentlichung wöchentlicher Aktualisierungen zu Covid-Infektionen und Genesungen eingestellt hat.
Der britische Formel-1-Rennstar Lewis Hamilton verbrachte zu Beginn seiner Afrikareise einige Tage in Namibia, um seinen afrikanischen Wurzeln nachzuspüren. Hamilton war absolut hingerissen von Namibias Landschaften und seinen Menschen. Dies teilte er mit seinen rund 29 Millionen Followern auf sozialen Plattformen. In einer Presseerklärung dankte das Ministerium für Umwelt, Tourismus und Forstwirtschaft Hamilton für seinen Besuch und die internationale Bekanntstellung Namibias.
Die deutsche Bundesregierung hat Namibia 30 Millionen Euro (etwa 590 Mio. N$) zur Verfügung gestellt, um den Start von vier Pilotprojekten für grünen Wasserstoff zu unterstützen. Dies wurde auf der ersten nationalen Konferenz zu grünem Wasserstoff in Windhoek bekannt gegeben.
Die jährliche Ongwediva-Messe im zentralen Norden Namibias hat nach einer Pause aufgrund der Covid-19-Beschränkungen nach zwei Jahren wieder stattgefunden. Über 350 Aussteller aus nah und fern präsentierten vom 26. August bis 2. September ihre Produkte.
Auch die jährliche Bergbaukonferenz und -messe steht nach zweijähriger Auszeit wieder auf dem Veranstaltungskalender und begann am 31. August in Windhoek.
Der Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo führte am 30. August eine Regierungsdelegation in das Gas und Öl produzierende Land Äquatorialguinea, um sich einen Einblick in diesen Sektor zu verschaffen.
Namibias Regierung hat einen landesweiten Streik der Beamten abgewendet, indem sie mit zwei führenden Gewerkschaften eine Lohnerhöhungsvereinbarung unterzeichnet hat.
Namibias Inflationsrate stieg laut der nationalen Statistikbehörde Ende Juli auf 6,8 Prozent. Im Juni lag die Inflation bei 6,0 Prozent.
Die Bank of Namibia (BoN) hat ihren Leitzins im August erneut um 0,75 Prozent angehoben und liegt nun bei 5,50 Prozent. Die Zentralbank senkte ihre Prognose für Namibias Wirtschaftswachstum für 2022 leicht von 3,4 Prozent auf 3,2 Prozent.
Deutsche Unterstützung für grüne Wasserstoffprojekte
Vier grüne Wasserstoff-Pilotprojekte mit einem Gesamtinvestitionsbedarf von 892 Millionen N$ (ca. 45,2 Millionen Euro) können starten, nachdem sie einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 30 Millionen Euro (ca. 590 Millionen N$) von der deutschen Regierung erhalten haben. Namibias Beauftragter für grünen Wasserstoff, James Mnyupe, sagte, dass die Projekte voraussichtlich das verbleibende Kapital nach diesem finanziellen Schub aufbringen werden.
Das Daures-Projekt in der Erongo-Region beabsichtigt, grünen Wasserstoff und Ammoniak zu produzieren, um ein Bewässerungsprojekt für Nutzpflanzen mit Ammoniaknitraten als Düngemittel zu betreiben. Einer der Projektpartner ist die Universität Stuttgart.
Ein Fünf-Megawatt-Elektrolyseur und eine Pilotanlage zur mobilen Betankung mit grünem Wasserstoff werden im Hafen von Walvis Bay errichtet, um einen vorhandenen Schlepper auf die Wasserstoff-Dual-Treibstoff-Technologie umzurüsten. Darüber hinaus ist am Hafen ein Depot sowie Betankungsinfrastruktur für grünen Wasserstoff geplant.
Das dritte Pilotprojekt sieht vor, 50 Diesellokomotiven des staatlichen Unternehmens TransNamib auf duale Treibstoffnutzung mit grünem Wasserstoff als Alternative umzurüsten. Die Lokomotiven werden hauptsächlich zwischen Walvis Bay über Swakopmund bis zum Bahnhof Kranzberg bei Usakos verkehren.
Das vierte Projekt ist die Tankstelle für grünen Wasserstoff in Walvis Bay.
Auftakt für ein Fintech-Innovationszentrum
Namibias Aufsichtsbehörde für den Nichtbanken-Finanzsektor (Namfisa) ist mit der Gründung eines Innovationszentrums für Finanztechnologie (Fintech) in eine neue Dimension eingetreten. Dies folgt dem von der Bank of Namibia festgelegten Regulierungsrahmen für Fintech-Innovationen.
Der Fintech Square von Namfisa ist eine digitale Plattform, auf der die Regulierungsbehörde Innovatoren trifft, um die finanzielle Inklusion und Innovationen voranzutreiben. Sie wird auch dazu beitragen, einige der Risiken zu mindern, die sich aus der Finanzdienstleistungsbranche ergeben.
Sie soll zu einem Innovationszentrum werden, um aufstrebenden Innovatoren, insbesondere der Jugend, die Möglichkeit zu geben, an der Transformation der Finanzdienstleistungsbranche teilzuhaben.
Laut Namfisa verändern digitale Technologien und Abläufe im Finanzdienstleistungsbereich diesen Sektor rasant. Der Hub erhält eine regulatorische „Sandbox“, eine Inkubationsplattform, auf der Finanzinnovatoren ihre Innovationen in einem kontrollierten regulatorischen Umfeld „testen“ können.
Namfisa hat bereits 29 Bewerbungen von Innovatoren aus ganz Namibia erhalten, die Banken, Anlagenfirmen und andere Wirtschaftssektoren umfassen.
Namibia tritt in den Markt für Emissionszertifikate ein
Namibia hat damit begonnen, Richtlinien und Vorschriften sowie institutionelle Vorkehrungen zu entwickeln, um in den Kohlenstoffkreditmarkt einzutreten. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) sowie Japan werden das Land dabei unterstützen.
„Dies wird das günstige Umfeld für Namibia schaffen, um kohlenstoffmarktbasierte Optionen zu verfolgen, damit sich mehr Interessengruppen an der Bekämpfung des Klimawandels beteiligen können“, sagte der Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), Pohamba Shifeta.
„Namibia bietet ein günstiges Umfeld für die Einführung von Karbon-Krediten, insbesondere in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft und Energie“, bemerkte er.
Das Projekt wird von der japanischen Regierung finanziert, die 1 Million US-Dollar (etwa 18 Millionen N$) bereitstellte. Es wird durch das UNDP mit dem Umweltministerium als ausführendem Partner durchgeführt.
Fünf Handelsattachés ernannt, um Investitionen zu fördern
Die Regierung hat zum ersten Mal Handels-Attachés ernannt, um den Handel mit Namibia und sein Investitionspotenzial zu fördern. Die fünf Handelsattachés werden nach Pretoria in Südafrika, Kairo, London, Peking und New York entsandt.
Das gab das Namibia Investment Promotion and Development Board (NIPDB) bekannt. Die fünf neuen Diplomaten arbeiteten schon für das Namibia Investment Centre (NIC), das in den NIPDB umgewandelt wurde. Sie werden Anfang September ihre Arbeit im Ausland aufnehmen.
„Wir beabsichtigen, einen direkteren und gezielteren Ansatz für Investitionen zu verfolgen. Die Attachés werden von einem technischen Team unterstützt, das Marktinformationen bereitstellt, die es ihnen ermöglichen, Investoren in Schlüsselsektoren anzusprechen“, erklärte die NIPDB.
Beamte erhalten eine bescheidene Gehaltserhöhung
Die Regierung hat in letzter Minute einen Tarifvertrag mit den Gewerkschaften der Beamten über 924 Millionen N$ (etwa 46 Mio. Euros) unterzeichnet, um einen landesweiten Streik zu vermeiden. Nur wenige Tage zuvor hatten die Beamten für einen Streik gestimmt, nachdem die Regierung und die Gewerkschaften einen Disput erklärt hatten.
Beide Parteien einigten sich auf eine 3-prozentige Gehaltserhöhung für alle Beamten, eine 11-prozentige Anhebung des Wohngeldes unterhalb der Führungsränge und eine 14-prozentige Anhebung der Transportzulage. Die Erhöhungen werden rückwirkend auf April gezahlt.
Autorin dieses Beitrags ist Brigitte Weidlich.
Sie war nach ihrem Musik- und Germanistikstudium fast 20 Jahre lang als Berufsmusikerin tätig. Nebenbei machte sie Sendungen für das deutschsprachige Radio der Namibian Broadcasting Corporation (NBC). Inzwischen arbeitet Brigitte vollberuflich als freischaffende Journalistin im Print- und Rundfunksektor. Seit 2014 berichtet sie auch für Gondwana Collection. Für Fragen oder Anregungen ist sie zu erreichen unter info@namibiafocus.com.
SUBMIT YOUR COMMENT