Namibias Regierung hat aufgrund der stark sinkenden Infektionen am 15. Juli alle Covid-19 Beschränkungen aufgehoben, auch die Maskenpflicht gilt nicht mehr.
Das US-Außenministerium hat Namibia wegen seiner intensiven Bemühungen, den Menschenhandel einzudämmen, gelobt. Die US-Vizeministerin für zivile Sicherheit, Demokratie und Menschenrechte Uzra Zeya besuchte Namibia.
Der palästinensische Außenminister Riyad al-Mailiki war Ende Juli zu einem Arbeitsbesuch in Namibia und unterzeichnete mit seiner namibischen Amtskollegin zwei Absichtserklärungen für politische Verhandlungen und für die Gründung einer bilateralen Kommission.
Die Herero-Gemeinschaft hat den vor einigen Monaten gewählten neuen Stammesführer Mutjinde Katjiua ins Amt eingeführt. Katjiua wird von manchen Ovaherero-Gruppen nicht akzeptiert.
Präsident Hage Geingob hat bei dem Wahlkongress des Ältestenrates der regierenden Swapo-Partei erneut zur Einheit in den Partei-Rängen aufgerufen. Ende November soll auf dem ordentlichen Parteitag die komplette Parteiführung neu gewählt werden.
Die Affirmative Repositioning (AR)-Bewegung hat zwei führende Mitglieder ausgeschlossen.
Eine große Trauergemeinde hat an der Beerdigung eines verstorbenen traditionellen Stammesführers der Nama, Simon Kooper, teilgenommen.
Die knapp 100.000 Beamten in Namibia haben Ende Juli über ihre Gewerkschaften abgestimmt, ob sie in den Generalstreik treten. Sie fordern höhere Gehälter, da sie vor 5 Jahren zuletzt eine Gehaltserhöhung erhalten hatten. Obwohl das offizielle Ergebnis bis 31. Juli noch nicht vorlag, zeichnete sich eine deutliche Mehrheit für einen Streik ab.
Ende Juli haben die Kandidaten verschiedener politischer Parteien für die Nachwahl eines Sitzes im Erongo-Regionalrat ihren Wahlkampf intensiviert. Die Nachwahl ist am 12. August.
Swakopmund feiert am 4. August sein 130jähriges Bestehen.
USA loben Namibias Einsatz gegen Menschenhandel
Die US-Vizeministerin für zivile Sicherheit, Demokratie und Menschenrechte Uzra Zeya besuchte Namibia, wo sie sich mit hochrangigen Regierungsbeamten, Zivilgesellschaft und jungen Führern traf, um gemeinsame Bemühungen zur Bekämpfung des Menschenhandels zu erörtern. Weitere Themen waren Unterstützung für Flüchtlinge in Namibia und regionale Sicherheit.
Zeya traf auch Präsident Geingob, um die Vertiefung der Zusammenarbeit mit Namibia zu diskutieren. Namibia ist das einzige afrikanische Land, das als Mindeststandard des US -Außenministeriums für die Ausmerzung des Menschenhandels eingestuft wird. Das steht in dem jüngsten Bericht des US-Außenministeriums über Menschenhandel, der diesen Monat veröffentlicht wurde.
Ende Juni sind 21 Namibier, die Opfer eines Menschenhandelssyndikats im Oman waren, zurückgekehrt. Ihre Angehörigen haben die Rückreise für sie bezahlt. Namibias Außenministerin teilte in einer ministeriellen Erklärung der Nationalversammlung mit, dass bisher ein Strafverfahren registriert wurde und Ermittlungen andauern.
Dies geschah, nachdem beunruhigende Berichte aufgetaucht waren, denen zufolge Dutzende Namibier in den Oman verschleppt wurden, wo sie unter harten Bedingungen für ihre Arbeitgeber arbeiteten. Ministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah sagte, wenn Beweise dies erforderten, würden Verhaftungen vorgenommen. Sie sagte, die verbleibenden zehn Opfer hätten ihren Wunsch bekundet, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren. Die Ministerin sagte, die namibische Polizei und andere Interessengruppen sammeln und prüfen sorgfältig die Beweise, bevor die Angelegenheit vor Gericht kommt. Laut Ministerin Nandi-Ndaitwah haben die omanischen Arbeitgeber angedeutet, dass sie die Opfer nur freilassen würden, wenn ihnen eine Zwangsgebühr zwischen 37.000 und 50.000 Namibia-Dollar erstattet würde. Diese und andere Kosten müssen die Angehörigen der Opfer aufbringen.
Regierung zerstört Waffen und Munition nach Amnestie-Periode
Die namibische Regierung hat in Walvis Bay fast 6.000 Schusswaffen und etwa 210.000 Stück Munition vernichtet, als Teil ihrer Verpflichtung, illegale Kleinwaffen und leichte Waffen zu kontrollieren.
Der Innen- und Sicherheitsminister Albert Kawana sagte, dass leichte Handfeuerwaffen bei Verbrechen wie geschlechtsspezifischer Gewalt und bewaffneten Raubüberfällen eingesetzt werden. Bei den zerstörten Schusswaffen handelte es sich hauptsächlich um Gerichtsexponate, die Kriminellen abgenommen und beschlagnahmt wurden und solche, die während des Amnestie-Monats letztes Jahr abgegeben wurden.
Der Minister dankte der Öffentlichkeit, die durch ihre Teilnahme an der Amnestie freiwillig ihre Schusswaffen abgegeben habe, und sagte, dies zeige ihre Unterstützung für Frieden, Stabilität und Harmonie im Land. Abgesehen von Verbrechen, die mit diesen Waffen begangen werden, beklagte Dr. Kawana, dass sie eine ernsthafte Bedrohung für Afrikas Frieden und Sicherheit darstellen.
Krise bei der AR-Bewegung
Ein Streit zwischen Spitzenpolitikern der Affirmative Repositioning Bewegung endete mit dem Ausschluss von zwei Führungspersönlichkeiten. Der AR-Sprecher Simon Amunime und der AR-Wahlleiter Paulus Kathanga sind bei einem Vorstandstreffen in Walvis Bay ausgeschlossen wurden. Beide nun ehemaligen AR-Mitglieder hatten Anfang Juli dem AR-Präsidenten Job Amupanda in einem offenen Brief wegen angeblich korrupter Praktiken und Gier beschuldigt. Amupanda dementierte, dass er angeblich Bestechungsgelder erhalten habe, und sagte seinerseits, dass die Bewegung keine Korruption toleriere.
Amunime kritisierte auch, dass die AR keine Satzung und keine schriftlich festgelegte Führungsstruktur habe. Die AR hatte Ende Juni angekündigt, dass sie eine Satzung erstelle, die im November auf der ersten Nationalversammlung der Bewegung im November in Otavi verabschiedet werden soll.
Präsident Geingob würdigt Angolas Altpräsident dos Santos
Präsident Hage Geingob hat den Tod des angolanischen Altpräsidenten Eduardo Dos Santos als einen dunklen Tag für Afrika bezeichnet. Angola habe eine außergewöhnliche politische Ikone verloren und Afrika einen Helden und bewundernswerten Staatsmann, teilte Geingob in seinem Kondolenzschreiben mit. Dos Santos hatte Angola knapp vier Jahrzehnte lang regiert, bevor er vor 5 Jahren die Macht an seinen Nachfolger Joao Lourenço übergab. Der 79jährige Dos Santos starb am 8. Juli in einem Hospital in Barcelona. Geingob bezeichnete Dos Santos als herausragenden Revolutionär, hartnäckigen Freiheitskämpfer und überzeugten Panafrikanisten. Namibia schulde Angola und Dos Santos großen Dank für ihren immensen Beitrag zu Namibias Befreiung und fortwährenden Entwicklung, schrieb Geingob.
Nama-Chief Petrus Kooper beerdigt
Uber tausend Menschen haben an der Beerdigung von dem Nama-Chief Petrus Simon Moses Kooper in Hoachanas im Südosten Namibias Ende Juli teilgenommen. Die Stammesführer von über zehn Nama-Clans sind mit ihren Delegationen zahlreich erschienen, auch aus Südafrika und Botswana. Eine große Delegation von Ovaherero-Führern und Gefolgsleuten ist ebenfalls nach Hoachanas gereist.
In Windhoek hatte es zuvor verschiedene Trauerfeiern für Kooper gegeben. Namibias Vizepräsident Nangolo Mbumba reiste Mitte Juli nach Hoachanas, um der Witwe und ihrer Familie sein Beileid zu bezeugen.
Am Samstag, den 23. Juli wurde der Sarg mit Koopers sterblichen Überresten von Mariental nach Hoachanas transportiert und dort von einem Spalier mit Reitern der Nama- und Herero-Gemeinschaft empfangen. Der Sarg wurde in Koopers Haus gebracht, wo die verschiedenen Stammesführer sich von dem Toten verabschieden konnten.
Anschließend begann gegen Sonnuntergang die Trauerfeier, die die ganze Nacht dauerte mit Reden und Gesängen. Am Sonntagmorgen des 24. Juli war die Bestattung.
Der Kai-Kaun Nama-Clan von Kooper hatte sich schon Ende des 17. Jahrhunderts in Hoachanas angesiedelt, nachdem ihre Jagdhunde auf der Jagd die Quelle dort entdeckten. Die Quelle spendet noch heute Wasser.
Autorin dieses Beitrags ist Brigitte Weidlich.
Sie war nach ihrem Musik- und Germanistikstudium fast 20 Jahre lang als Berufsmusikerin tätig. Nebenbei machte sie Sendungen für das deutschsprachige Radio der Namibian Broadcasting Corporation (NBC). Inzwischen arbeitet Brigitte vollberuflich als freischaffende Journalistin im Print- und Rundfunksektor. Seit 2014 berichtet sie auch für Gondwana Collection. Für Fragen oder Anregungen ist sie zu erreichen unter info@namibiafocus.com.
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