Nicht nur Urlaubern hat das Land der endlosen Horizonte viel zu bieten. Auch für Firmen- und Vereins-Reisen, Konferenzen und Events ist Namibia eine attraktive Destination.
Das erfuhren 15 Vertreter führender Firmen aus dem Sektor "Meetings, Incentives, Conferences and Events" (MICE), die Mitte Februar an der MICE Trophy 2023 teilnahmen. Stationen der Abenteuer-Tour in Geländewagen waren Sossusvlei, Mondlandschaft, Swakopmund und das Khomas Hochland.
Das Event-Unternehmen MICE Now übernahm die Organisation, Eurowings Discover die Flüge, Land Rover stellte die Geländewagen und der namibische Veranstalter Abenteuer Afrika Safaris mit seiner MICE-Abteilung führte die Tour durch. Mit von der Partie war auch das MICE-Magazin Convention International, das für zusätzliche Aufmerksamkeit und Reichweite sorgt, bis hin zur Fachmesse IMEX Ende Mai.
"Wir haben ausgesprochen positives Feedback erhalten", freute sich Matthias Lemcke, Acting Area Manager Europe des Namibia Tourism Board (NTB) in Frankfurt. "Einige Teilnehmer signalisierten konkretes Interesse für die kommende Jahre." MICE Now vermittelt in einer Bildergalerie auf seiner Website Eindrücke von der Tour.
Namibia ist Lemcke zufolge schon seit 20 Jahren auf dem MICE-Markt präsent. "Mit der MICE Trophy 2023 haben wir erneut Flagge gezeigt. Solche Touren sind unersetzlich. Emotionen zu wecken für die Umsetzung in Buchungen, ist online einfach nicht zu erreichen."
Tourismus im Zeichen der Nachhaltigkeit
Hat die MICE-Experten der MICE Trophy Namibia nachhaltig beeindruckt: The Desert Grace
in der Namib-Wüste. Foto: Gondwana Collection Namibia
Neben Erlebnissen bot die Tour auch jede Menge Informationen zur MICE-Destination Namibia. Am letzten Tag erhielten namibische Partner auf einem Workshop Gelegenheit, sich zu präsentieren.
Darunter Gondwana Collection Namibia, das den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit im Tourismus legte. Ein Paradebeispiel dafür hatten die MICE-Experten bereits zu Beginn ihrer Tour erlebt: The Desert Grace in der Namib-Wüste nördlich des Sossusvlei. Höchster Komfort bei höchstmöglicher Nachhaltigkeit mit Wasserwiederaufbereitungsanlage, Solarstrom, Gehwege aus recyceltem Glas, Wände aus Säcken, die vor Ort mit Namibsand gefüllt wurden.
Zum Erlebnis vor Ort lieferte Brand Manager Mannfred Goldbeck in seiner Präsentation auf dem Workshop nun den Hintergrund, indem er Gondwanas Philosophie der Nachhaltigkeit vorstellte. Wie der für Namibia typische drei-beinige Topf aus Gusseisen steht sie auf drei Säulen: Natur, Menschen und Finanzen. Ist eines der Beine zu kurz, kippt der Topf.
Gesundes Wachstum aller drei Säulen
Die finanzielle Säule ist äußerst stabil. 1995 gegründet, fünf Jahre nach der Unabhängigkeit, besteht Gondwana mittlerweile aus mehr als 30 Lodges, Hotels und Camps im ganzen Land. Sie wurden anfangs im Eigenbau errichtet, haben aber mittlerweile durch Architekten und Designer einen modernen und jeweils eigenständigen, unverwechselbaren Charakter erhalten. Die solide Finanzplanung zahlte sich auch während der COVID-Krise aus: Banken hatten Vertrauen und standen dem Unternehmen zur Seite.
Was beim Halten des Versprechens half, nicht einen der mittlerweile 1.200 Mitarbeiter zu entlassen. Damit ging Mannfred Goldbeck zur sozialen Säule Gondwanas über. Stichworte: Ausbildungs-Akademie, Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen, Kooperation mit Gemeinschaften in der Umgebung, die mit 10 bis 15 Prozent am Umsatz beteiligt sind, und allgemeines soziales Engagement.
Die Säule "Natur & Umwelt" ist ebenso breit aufgestellt. Der Naturschutz begann bereits mit Gründung Gondwanas am Fischfluss Canyon. Mittlerweile gibt es vier Naturschutzgebiete: Den Gondwana Kalahari Park, den Gondwana Canyon Park am Fischfluss Canyon, den Gondwana Sperrgebiet Rand Park bei den Wilden Pferden der Namib und den Gondwana Namib Park nördlich des Sossusvlei.
Touristen erhalten durch die Parks einzigartige Möglichkeiten, die Natur zu erleben, wie die MICE-Experten im Gondwana Namib Park erfahren hatten. Mit ihrem Aufenthalt wiederum leisten Gäste ihren Beitrag zum Naturschutz.
Der Gastbetrieb in den sensiblen Ökosystem wird nach dem Grundprinzip "reduce, reuse, recycle" geführt. Schon beim Bau der Lodges war und ist Nachhaltigkeit oberstes Gebot.
"Nachhaltigkeit ist in unserer DNA verankert", betont Brand Manager Goldbeck. "Auch für den Reisenden wird das Thema immer wichtiger. Dieser Trend besteht seit Jahren und hat sich mit der COVID-Krise noch verstärkt." Als Beleg zeigte Goldbeck zum Abschluss seiner Präsentation ein Video. Produziert von Gondwana zum Trost für Natur- und Namibia-Fans während der Zeit der Reisebeschränkungen. Allein auf der Facebook-Seite Gondwanas hat es 83.000 Zugriffe: "I want to break free".
Namibia zeigt Flagge auf dem internationalen MICE-Markt: Gruppenfoto der MICE Trophy Namibia am Spreetshoogte Pass vor der Fahrt hinab in die Ebenen der Namib-Wüste.
Foto: Matthias Lemcke, Namibia Tourism Board
Autor dieses Beitrags ist Sven-Eric Stender. Er stammt aus Hamburg und arbeitet seit 1986 als Journalist. Seit 1998 lebt er in Windhoek und hat sich auf die Themen Reise, Natur, Menschen und Geschichte Namibias spezialisiert. Für Fragen oder Anregungen ist er zu erreichen unter editorial@namibiafocus.com.
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