Im Südwesten Namibias sorgt eine Kaltfront zurzeit für außergewöhnlich viel Regen. "Von Montag bis jetzt haben wir bei uns bereits mehr als 50 mm gemessen", berichtet Piet Swiegers vom Desert Horse Inn bei Aus am späten Vormittag. "Im westlich angrenzenden Tsau ǁKhaeb (Sperrgebiet) Nationalpark sind es sogar über 100 mm." Und das ist noch nicht alles: Die Regenfälle sollen bis morgen andauern.
Seltener Anblick: Starker Dauerregen sorgt für eine Überflutung der Straße zur Haifischinsel im Hafenort Lüderitz am nordwestlichen Rand des Tsau ǁKhaeb (Sperrgebiet) Nationalparks. Foto: Privat
Seitdem es regnet, "laufen die Riviere", wie Namibier zu sagen pflegen. Statt staubiger Trockenfluss-Betten fließen überall kleine Flüsse.
Foto: Piet Swiegers, Desert Horse Inn
Der ungewöhnlich gute Regen ist ein Segen für die Wilden Pferde der Namib, die in der Umgebung von Garub westlich von Aus leben. Nach einer sehr schlechten Regenzeit im Sommer war nahe der einzigen Wasserstelle kaum noch Weide vorhanden. So mussten die Pferde immer längere Wege zurücklegen.
Die Niederschläge sorgen zudem mit Zeitverzögerung auch noch für ein ganz besonderes Naturschauspiel: Die blühende Wüste. Das Gebiet gehört zur artenreichen Sukkulenten-Karoo. Je nach Menge des Regens verwandelt es sich am Ende des Winters stellenweise in ein Blütenmeer. Piet nickt: "Bereits nach diesem Regenfall ist bei uns ab August eine Massen-Blüte garantiert."
Phänomen nach gutem Winterregen: Blühende Wüste beim Desert Horse Inn westlich von Aus im Südwesten Namibias. Foto (August 2006): Desert Horse Inn
Entgegen mancher Vorhersagen hält sich die Kälte bei Aus mit Temperaturen um 5 Grad in Grenzen. Geschneit hat es dort bisher nicht. Weite Teile Namibias dagegen verzeichneten in der vergangenen Nacht leichten Frost.
Seit Montag befindet sich Namibia im eisigen Griff der ersten starken Kaltfront in diesem Winter. Dabei handelt es sich um ein Tiefdruckgebiet, das Luft aus der Antarktis heranführt. Oft bringt es auch weitflächigen und sanften Landregen mit sich.
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