Namibia zu Covid-19-Zeiten – ein Reisebericht, der von Herzen kommt
Es gibt kaum eine schönere Zeit in Namibia als die grüne Jahreszeit, inmitten der Wunder, die sich nach langen Jahren der Dürre plötzlich nach guten Regenfällen zeigen, wenn die Erde erleichtert aufatmet, durstig das Wasser aufsaugt und ihr neues Erwachen feiert.
Auf der Straße Richtung Norden nach Etosha lege ich eine CD ein, die ich wahllos aus einem Stapel von CDs auf dem Beifahrersitz gezogen habe. Als Paul Simons Lied "These are the days of miracle and wonder" durch meinen robusten Camping2Go-Nissan-Bakkie schallt, weiß ich, dass er recht hat. Das Land schwelgt geradezu im Überfluss, in den sonst trockenen Flussbetten fließen Wassermassen. Für viele waren die letzten trockenen Jahre hart und eine große Herausforderung. Zu sehen, wie sich die Natur so vollständig regeneriert und erneuert, gibt unendlich viel Hoffnung für die Zukunft. Die Natur erinnert mich daran, dass das Leben weitergeht - wunderschön, unbekümmert. Und ich bin dankbar für diese Erinnerung.
Es ist ein kühler Tag mit leichten, zeitweiligen Regenschauern und einer schüchternen Sonne, die durch die Wolken lugt. Omajowa-Verkäufer (mit ihren Masken) verkaufen die riesigen Pilze, die während der Regenzeit an Termitenhügeln aus der Erde wachsen. Ich mache mir eine Notiz, später auf der Reise welche zu kaufen, um sie mit Butter und Knoblauch anzurichten. Da läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Viele sagen, man sollte Namibia in den trockenen Wintermonaten besuchen, aber diese wunderbare Fülle des Lebens vermittelt die Botschaft, dass jede Jahreszeit ihre Gaben hat. Normalerweise wird auch empfohlen, Etosha in der Jahresmitte zu besuchen, wenn sich die Wildtiere um die Wasserlöcher konzentrieren. Ich habe dagegen festgestellt, dass ich jedes Mal, wenn ich den Nationalpark in der grünen Jahreszeit besucht habe, unglaubliche Wildsichtungen hatte. Ich bin gespannt, was dieser Besuch bringen wird.
Während ich durch Pfützen spritze und dem Bakkie ein gründliches Schlammbad verpasse, lege ich es nicht darauf an Tierarten abzuhaken. Vielmehr fahre ich langsam und genieße den Anblick der Tiere, die sich im grünen Gras räkeln, und die kleinen Teiche, die in der Landschaft entstanden sind. Es ist herrlich, glückliche Tiere zu sehen, vor allem vor der Hintergrund voriger Besuche während der Dürre, als die Wildtiere verzweifelt versuchten, irgendwo Wasser zu erreichen. Ich beobachte Springböcke, Giraffen, Gnus und Zebras, die aussehen, als hätten sie in der Wildtierlotterie gewonnen, und ich lache vergnügt über die Korhaans, die mit auffallenden Gebärden und ihrem lauten Frosch-Krokodil-Ruf potenzielle Partner anlocken.
Ich bin auf dem Weg zurück nach Okaukuejo und zum Andersson-Tor, als ich an ein vor mir geparktes Fahrzeug heranfahre, um zu sehen, was seine Insassen entdeckt haben. Der Fahrer zeigt zur Seite. Es ist ein Gepard mit einem frisch gefangenen Springbock, der von zwei Schakalen bedrängt wird, die auch ein paar Bissen abbekommen wollen. Es ist einer dieser Anblicke in der grünen Jahreszeit, die man auch in der Trockenzeit nicht oft zu sehen bekommt. Ich beobachte das Geschehen lange Zeit, bis der Gepard aufsteht, satt nach einer guten Mahlzeit, sich umschaut, gähnt und im langen Gras verschwindet.
Der Gepard hat seinen Abgang perfekt getimed und ich schaffe es gerade noch vor Sonnenuntergang aus dem Park, um zum Etosha Safari Camp zurückzukehren. Wenn Sie etwas Lebensfreude in Ihrem Leben brauchen, ist dies der richtige Ort. Die hellen und fröhlichen Zimmer zwischen den Mopane-Bäumen und das farbenfrohe und verrückte Restaurant, das den alten Shebeens nachempfunden ist, laden dazu ein, in den wunderbaren Farben des Lebens zu schwelgen. Es ist ein entspannter und bodenständiger Ort und das köstliche Buffet wartet auf mich. Ich geselle mich zu den anderen in den Innenhof, genieße das Essen und lausche den beiden Musikern, die am Campfeuer lokale Melodien spielen, während die warme Beleuchtung des Innenhofes ihren fröhlichen Schein verbreitet.
Es tut gut, nach einem anstrengenden Tag hier zu sein. Ich spüre die Harmonie dieses Platzes, als ich mich auf den Weg in mein Zimmer mache und auf eine gute Nachtruhe freue. Morgen fahre ich weiter in Richtung Westen zur Damara Mopane Lodge, um dort eine weitere Portion Natur in Zeiten des Überflusses zu erleben.
Ron Swilling
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