"Selbst wenn ich wüsste, dass ich morgen sterben müsste, würde ich heute einen Baum pflanzen." - Stephen Girard
Sind ganz normale Menschen wie wir in der Lage, in einem Land wie Namibia etwas für unseren Lebensraum zu tun? Sind wir vom gleichen Kaliber wie zum Beispiel die politische Aktivistin Wangari Maathai, die Menschen dazu bringt, Bäume für die Wiederaufforstung Kenias zu pflanzen? Oder wie Präsident Kagama von Ruanda, der das Land bei einer monatlichen Säuberungsaktion anführt? Diese Frage kann vielleicht nur von uns Namibiern beantwortet werden.
Garcinia livingstonei (African Mangosteen)
Er ist einer meiner Lieblingsbäume, denn: Er sieht aus wie Bob Marley, und seine Äste ähneln den sogenannten Dreads. Vielleicht liegt das an den horizontalen Ästen der Gattung Garcinia. Er gehört zu den dunkelgrünen Bäumen, die sogar ich aus erkennen kann (er wird auch Baum der betrunkenen Autofahrer genannt – drink and drive tree). Afrikanische Fischeulen lieben es, in diesem Baum zu nisten, und so habe ich viele Stunden in ihrem Schatten zugebracht, um diese seltenen Tiere zu sehen. Wenn der Wind durch die Äste bläst, kann man manchmal fast hören, wie Bob Marley "No woman, no cry" singt.
Wenn Sie ein Angler, Vogelbeobachter, Baumliebhaber, Naturschützer, Jäger, Urlauber oder Farmer sind, sollten Sie vielleicht darüber nachdenken, ob wir bereit sind, uns zu engagieren und etwas zu verändern. Keiner der oben Genannten kann irgendetwas unternehmen, wenn unsere Umwelt „den Bach runtergeht“.
Kalahari-Apfelblatt (Philenoptera nelsii)
Ein Apfelblatt, eng verwandt mit dem Regenbaum-„Apfelblatt“ (Philenoptera violacea). Sie ähneln sich mit ihrer abgerundeten Krone, den ledrigen Apfelblättern, vielen auffälligen hellbraunen Schoten im Sommer und einer wunderschönen Blütenpracht im Frühjahr. Für mich ist es einfach, sie aus der Ferne zu identifizieren, wenn sie blühen. Aus der Nähe fällt es mir schwer, zwischen den lila und fliederfarbenen Blüten zu unterscheiden, um festzustellen, welchen Baum ich gerade betrachte. Der Regenbaum kommt in den östlichen Landesteilen Namibias viel häufiger vor als das Kalahari-Apfelblatt.
Wenn Sie ein Jäger sind, denken Sie vielleicht, dass Ihr Beitrag zur Kontrolle wilder Tiere ausreicht, um die Umwelt (Bäume) zu schützen. Ja, auch ihr Beitrag ist wichtig. Aber können wir nicht mehr tun, als uns zu wundern, was mit unserer Umwelt passiert? "Wo sind all die Blumen geblieben"? Wenn man sich die oben genannten Menschengruppen anschaut, fragt man sich, ob am Ende nicht jeder von uns einen größeren Beitrag zu einer gesunden Umwelt leisten kann.
“Kopalbaum” (Guibourtia coleosperma)
Bitte entschuldigen Sie, wenn ich schon über einen anderen Baum gesagt habe, er sei der schönste Baum der Welt. Aber diesen "Kopalbaum" kann man unmöglich übersehen. Da es sich um einen immergrünen Baum handelt, ist es einfach, ihn zu identifizieren; wann immer Sie in den Nordosten Namibias kommen, wird er als einer der größten dunkelgrünen Bäume auffallen. Der ursprüngliche Name war Kopalbaum, er wurde jedoch in Falscher Mopane geändert. Da fragt man sich doch, was an einem so fantastischen Baum "falsch" sein kann?! Im späten Frühjahr ist der Baum am Faszinierendsten: Dann verwandeln sich Blätter, die auf dem Boden liegen, in kleine Kunstwerke.
Das Tourismusunternehmen Gondwana Collection Namibia hat damit begonnen, seine Gäste an einem Baumpflanzprojekt zu beteiligen. Mit einer kleinen Spende können sie dazu beitragen, dass Bäume in Gebieten gepflanzt werden, in denen durch andauernde Trockenheit oder auch Brandrodung und Abholzung bereits großer Schaden entstanden ist.
Die Idee ist, lokale Gemeinschaften in das Projekt einzubeziehen, indem man sie Bäume pflanzen und pflegen lässt; ihnen die Möglichkeit gibt, sich aktiv zu beteiligen; ihnen ein Gefühl für die Bedeutung von Bäumen gibt und die Möglichkeit bietet, dabei Geld zu verdienen. Müssen wir wirklich alle Bäume fällen oder abbrennen, um Platz für ein Mahangu-Feld zu schaffen? Ein Marula-Baum zum Beispiel kann Hunderte von Jahre Nahrung liefern, ohne dass die Gemeinschaft etwas tun muss, außer den Baum zu schützen.
Wasserbirne (Syzygium guineense)
Für mich sehen sie gleich aus (Wasserbeere vs. Wasserbirne). Meine Frau sagte, dass man sie anstarren und berühren muss, um sie zu unterscheiden, weil man die Blätter und die Blüten betrachten muss. Wenn Sie also eine Wasserbeere sehen, könnte es eine Wasserbirne sein. Die Blätter der Wasserbirne haben am Zweig einen kleinen Stiel (die Wasserbeere hat keinen Stiel). Die Wasserbirne ist ein Wasserbaum (offensichtlich), kann aber auch abseits von Wasser gefunden werden. Im Gegensatz dazu steht die Wasserbeere fast immer in der Nähe von Wasser. Als Faustregel für die Identifikation der beiden Bäume gilt: Kein Blattstiel = Wasserbeere; Blattstiel vorhanden = Wasserbirne.
Nachdem ich nun fast jeden Namibier erwähnt und kritisiert habe, möchte ich erklären, warum Bäume nicht nur wichtig, sondern auch schön und wertvoll sind. Wenn Sie in den Urlaub fahren und die Big 5 gesehen haben (oder auch nicht) und den einen oder anderen Drink getrunken haben, haben Sie dann jemals darüber nachgedacht, was diese wunderbaren Statuen des Lebens und des Wohnens an Genuss, Staunen und Vergnügen bieten können? Vielleicht sogar nur, indem Sie unter einem Baum sitzen und erkennen, dass dies nicht möglich wäre, wenn es ihn nicht gäbe.
Mickey Maus (Ochna cinnabarina)
Je beeindruckender ein Baum ist, desto weniger muss man sagen. Wenn all die schönen Blüten, die Mickey-Gesichter und schließlich der rote Kelch verschwinden, bleiben nur noch die unscheinbaren Blätter und schließlich die kahlen Stämme übrig, bevor der Zyklus der Schönheit von Neuem beginnt. Die Blüten sind nur an ein oder zwei Tagen zu sehen, so dass nur wenige und ausgewählte Menschen diese Pracht jemals zu Gesicht bekommt. Leider verschwindet Mickey schnell. Sein Gesicht verrät, welcher Familie er angehört.
Ich frage mich, ob die Bäume wissen, wie schön sie sind.
Pompie Burger
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