Bewegung tut nicht nur dem Körper gut, sondern auch der Seele. Das habe ich kürzlich bei einem Besuch von Klein-Aus Vista am eigenen Leib erfahren, denn hier kann man im wunderschönen Süden Namibias nach Herzenslust wandern und mountainbiken.
Es ist allseits bekannt: Wer körperlich und psychisch gesund sein will, sollte sich bewegen. Bewegung steigert nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern baut Stress ab und fördert das psychische Wohlbefinden. Ehrlich gesagt habe ich daran keinen Gedanken verschwendet, als ich mich mit dem Mountainbike vom Desert Horse Inn auf den Weg mache, um mir die anderen Unterkunftsmöglichkeiten von Klein-Aus Vista anzusehen.
Zunächst geht es zum nahegelegenen gepflegten Campingplatz, der hübsch eingebettet zwischen rauen Bergzügen liegt. Etwas weiter entfernt auf einer Anhöhe an einer Felswand (schnauf!) befinden sich die Eagle’s Nest Chalets für Selbstversorger. Sie bieten einen einmaligen Blick über die weite Landschaft.
Hier wird mir bewusst: Der Weg ist das Ziel. Es ist herrlich, in der Natur unterwegs zu sein, die Gedanken wandern zu lassen, die Sonne und den Wind zu spüren. Zu fühlen, dass körperliche Bewegung die Stimmung aufhellt und richtiggehend glücklich macht. (Die rationale Erklärung dafür ist, dass durch das Sonnenlicht der Vitamin-D-Spiegel im Körper und die Auschüttung des Glückshormons Serotonin steigt.)
Gutgelaunt radele ich auf eine Schlucht zu, an deren Eingang ein Autowrack liegt. Ein Hinweisschild sagt mir, dass sich um diesen verrosteten, von Revolverkugeln durchlöcherten Hudson Terraplane eine faszinierende Spukgeschichte rankt. Angeblich waren zwei Diamantendiebe mit dem Hudson (Baujahr 1934) auf der Flucht und wurden am Eingang zur Geisterschlucht von der Polizei gestellt. Die Diebe wurden erschossen, die Diamanten niemals gefunden. Man munkelt, dass die Diebe in mondhellen Nächten zurückkehren und auf der Suche nach ihren Diamanten durch die Geisterschlucht spuken.
Nun wissen Sie, woher die Geisterschlucht Cabin, eine rustikale Selbtversorgerunterkunft für Familien- oder Freundesgruppen, ihren Namen hat. Der Rückweg zum Desert Horse Inn führt gefühlt ständig bergauf, der Glücksrausch lässt etwas nach – ich könnte fitter sein...
Doch schon bei der Ankunft im Desert Horse Inn kehrt das Hochgefühl zurück. Es war ein herrlicher Nachmittag! Und wenn man bedenkt, dass schon eine halbe Stunde Bewegung am Tag die Gesundheit erhält und den biologischen Alterungsprozess bremst, habe ich doch echt was geschafft!
Das gute Gefühl bleibt, als ich mich am nächsten Tag zu Fuß auf den Weg mache. Die gut markierten Wanderwege laden dazu ein, die vielfältige Flora und Fauna der Sukkulenten Karoo und die atemberaubende Landschaft der Aus-Berge zu erkunden, die von deutschen Schutztrupplern vor mehr als 100 Jahren erbauten Schanzen und natürlich das ‚Stone Horse‘ im Land Art-Kunststil.
Blick auf ein 100x150 m großes Pferd aus Steinen, das von einem Aussichtspunkt auf einem Berg bewundert werden kann.
Ich lasse mir den Wind um die Nase wehen und genieße den Blick über die weite Landschaft. Einfach herrlich!
Ein Aktivurlaub auf Klein-Aus Vista ist Entspannung pur. Zum Wohlfühleffekt tragen leckeres Essen, ruhige Stunden am Pool, interessante Ausflüge und Sonnenuntergänge im Breitwandformat bei – eine kurze Auszeit mit großer Wirkung.
Inke Stoldt arbeitete 20 Jahre lang als Rundfunkredakteurin und –moderatorin, bis sie 2010 im Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei Gondwana Collection Namibia tätig wurde. Seit der Einführung der Namibia Focus-Webseite 2018 ist sie Teil des Redaktionsteams.
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