Wir wollen dem turbulenten Stadtalltag Windhoeks entgehen und entscheiden uns, über das Wochenende einen Kurztrip in die Namib-Wüste zu unternehmen. Nun möchte ich euch von meinem Ausflug in den Namib-Naukluft Nationalpark mit dem weltbekannten Sossusvlei berichten.
Von der Namib Desert Lodge aus machen wir uns gegen 6.30 Uhr auf den knapp einstündigen Weg zum Eingang des Namib-Naukluft Nationalparks. Der Park öffnet um 7.30 Uhr (Faustregel: Sonnenaufgang), und vom Sesriem-Eingang müssen wir noch etwa 60 Kilometer bis zur Big Daddy Düne und dem Deadvlei fahren. So planen wir der intensiven Mittagshitze zu entgehen, wenn wir eine der höchsten Dünen der Welt am Sossusvlei erklimmen.
Der Namib-Naukluft Nationalpark ist eine beeindruckender Naturpark, der eine Fläche von fast 50.000 km² umfasst. Der Park besteht aus den vier Regionen Namib, Naukluft, Sesriem/Sossusvlei und Sandwich Harbour. Der größte Teil des Namib-Naukluft-Parks ist für den Menschen unzugänglich. Nur der Bereich nördlich des Kuiseb-Flusses, das Naukluft-Gebirge und das Sossusvlei stehen Besuchern zur Verfügung. Von der riesigen Dünenlandschaft, die etwa 64 % der Gesamtfläche einnimmt, lässt sich nur ein Teil erkunden.
Faszinierende Fahrt in Richtung Dünenwelt
Die Fahrt im Nationalpark ist bereits ein kleines Erlebnis. Auf dem Weg zum 2x4 Parkplatz sehen wir neben dem unglaublichen Ausblick auf die Berge, die langsam in Dünen übergehen, auch majestätische Oryx-Antilopen. Von dort aus setzen wir unsere Fahrt mit einem Shuttle fort (180 N$ pro Person). Es kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein, den Shuttle in Anspruch zu nehmen:
- Schwieriges Gelände: Die Strecke vom 2x4 Parkplatz zum Sossusvlei ist eine Sandstrecke und kann für herkömmliche Fahrzeuge schwierig zu befahren sein. Ein Allradfahrzeug und Erfahrungen mit diesen sind erforderlich, um die sandigen Abschnitte sicher zu passieren. Der Shuttle ist speziell dafür ausgerüstet und bietet eine zuverlässige Transportmöglichkeit.
- Umweltschutz: Der Namib-Naukluft Nationalpark ist ein geschütztes Ökosystem, und es ist wichtig, die Umweltbelastung zu minimieren. Durch die Nutzung des Shuttles wird die Anzahl der Fahrzeuge im Park reduziert, was zu weniger Bodenverdichtung und Erosion führt.
- Entspanntes Erlebnis: Indem man den Shuttle nimmt, kann man die Fahrt zum Sossusvlei stressfrei genießen. Ein erfahrener Fahrer navigiert sicher durch das Gelände, während man sich zurücklehnen und die Landschaft bewundern kann.
- Ortskenntnis: Die Shuttles sind in der Regel mit erfahrenen Reiseleitern besetzt, die über umfassende Kenntnisse des Gebiets verfügen. Sie können wertvolle Informationen und interessante Fakten über die Sehenswürdigkeiten und die Tierwelt der Region bieten.
Unser erster Halt ist die beeindruckende Big Daddy Düne und das faszinierende Deadvlei, bevor wir anschließend zur Big Mama Düne gebracht werden, die zwar etwas kleiner ist, aber immer noch eindrucksvoll. Danach wird uns der Shuttle wieder zurück zum 2x4 Parkplatz bringen.
Atemberaubend: Sossusvlei, Deadvlei und Big Daddy
Sossusvlei und Deadvlei sind die Hauptattraktionen des Namib-Naukluft Nationalparks. Sossusvlei ist eine Salz-Ton-Pfanne, umgeben von majestätischen Dünen und etwa 60 km vom Sesriem-Eingang entfernt. Seit 2013 gehört Sossusvlei als Teil des Namib-Sandmeeres zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Eine der die Salz-Ton-Pfanne umgebenden Dünen ist der Big Daddy, auch bekannt als Crazy Dune. Er befindet sich westlich des Sossusvleis am Rande des Deadvleis und gilt als die höchste Düne der Region und eine der höchsten weltweit. Mit einer geschätzten Höhe bis zu 380 Metern ist sie Teil des "Namib-Sandmeer"-Welterbes.
Der Aufstieg auf den beeindruckenden Big Daddy im Sossusvlei ist eine herausfordernde, aber unvergessliche Erfahrung. Der steile Anstieg durch den weichen Sand erfordert Ausdauer. Doch die atemberaubende Aussicht, wenn sich die endlose Weite der Dünenlandschaft vor einem erstreckt, sowie der spaßige Abstieg hinunter ins Tal belohnen das Durchhalten.
Ich kann meinen Blick nicht abwenden, als ich das Deadvlei, eine wahre Wunderwelt, nach einem Fußmarsch über kleinere Dünen vor mir sehe. Die toten dunklen Baumskelette in der ausgetrockneten Salzpfanne bilden einen starken Kontrast zum leuchtend weißen Boden. Es ist ein surrealer Anblick, der mich in seinen Bann zieht.
Rasch beginne ich den Abstieg in das Deadvlei, um es mir noch näher ansehen zu können. Endlich erreiche ich den Boden und stehe zwischen den verwitterten Bäumen. Die Stille ist überwältigend, nur der Wind flüstert leise.
Ich nehme mir Zeit, um die einzigartige Atmosphäre aufzusaugen und das Deadvlei in all seiner Schönheit zu betrachten. Die Sonne steht hoch am Himmel und wirft ein warmes Licht auf die Szenerie. Die Konturen der Dünen und die Schattenspiele erzeugen eine faszinierende Kulisse.
Nur wenige Kilometer vom Big Daddy und dem Deadvlei entfernt liegt die etwas kleinere, aber nicht weniger beeindruckende Big Mama. Die sind wir in der Mittagshitze aber nicht mehr hochgelaufen. Uns hat der Aufstieg auf den Big Daddy zwar Spaß gemacht, aber aufgrund der Mittagshitze beschließen wir, dass uns der Anblick der Big Mama ausreicht.
Tiefer Einschnitt: Sesriem Canyon
Als letzter Punkt auf unserer Agenda steht noch der Besuch des Sesriem Canyons aus. Hier hat der Tsauchab-Fluss im Laufe der Zeit einen etwa 1 km langen und teilweise bis zu 30 m tiefen Canyon in den Untergrund gegraben. Der Canyon befindet sich in direkter Nähe des Sesriem-Eingangs des Nationalparks, einfach bei erster Gelegenheit nach Eintritt in den Park links abbiegen und danach noch etwa 4 km geradeaus fahren, um ihn zu erreichen. Der Canyon bietet uns einen faszinierenden Anblick und eine angenehme Abwechslung, nachdem wir die ganzen Stunden zuvor nur von Sand umgeben waren.
Zusammenfassend war der Besuch des Namib-Naukluft Nationalparks ein unvergessliches Erlebnis. Ein Besuch in dieser atemberaubenden Wüstenlandschaft ist definitiv ein Muss für Naturliebhaber und Abenteuerlustige.
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Autorin und Photos: Nina Braun
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