Wer im Süden Namibias vom Grenzübergang Noordoewer nach Rosh Pinah fahren möchte, muss einen langen Umweg in Kauf nehmen. Die Straße DR 212 entlang des Gariep (Oranje) Flusses sei ab sofort wieder bis auf weiteres gesperrt, teilte Namibias Straßenbehörde (Roads Authority, RA) am Mittag mit.
Auch die Strecke weiter flussabwärts auf der MR 118 von Sendelingsdrift nach Oranjemund werde vorsorglich geschlossen.
Als Grund nennt die RA die Flutwelle des Gariep (Oranje). Man rechne damit, dass die Pegelstände die Werte der Jahreswende erreichen oder sogar noch übertreffen. Ende November und Ende Dezember war der Strom über die Ufer getreten und hatte einige Abschnitte der Schotterstraße überflutet.
Südafrika hatte vor wenigen Tagen wegen weitflächiger Überschwemmungen in sieben seiner neun Provinzen den Notstand ausgerufen. Auslöser sind außergewöhnlich starke Regenfälle, die auf das Klimaphänomen La Niña zurückgeführt werden.
Im Süden Namibias müssen Reisende nun von Noordoewer oder Aussenkehr aus über Keetmanshoop und Aus nach Rosh Pinah fahren. Das gilt auch für Besucher des Fischfluss Canyons.
Die Fähre bei Sendelingsdrift dürfte ihren Betrieb einstellen, wie bei hohem Wasserstand üblich. Oranjemund ist aufgrund der Sperrung der MR 118 nur vom südafrikanischen Ort Alexander Bay aus erreichbar. Dort überspannt eine Brücke den Gariep.
Einzige befahrbare öffentliche Straßenverbindung nach Oranjemund: Die Ernest Oppenheimer Brücke über Gariep (Oranje) Fluss nahe der Mündung in den Atlantik. Foto (Februar 2021): Sue Cooper, OMD 2030
Autor dieses Beitrags ist Sven-Eric Stender. Er stammt aus Hamburg und arbeitet seit 1986 als Journalist. Seit 1998 lebt er in Windhoek und hat sich auf die Themen Reise, Natur, Menschen und Geschichte Namibias spezialisiert. Für Fragen oder Anregungen ist er zu erreichen unter editorial@namibiafocus.com.
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