Löwen gibt es in der Dünen-Namib im Südwesten Namibias zwar nicht. Aber die Nummer Zwei der Großkatzen, ihren ebenfalls gefleckten kleineren Cousin und weitere Raubtiere. Sie alle sorgen bei Fans der NamibiaCam, die an einer Wasserstelle nahe der Namib Desert Lodge installiert ist, immer wieder für Aufregung.
Wie vor drei Tagen ein Erdwolf (Proteles cristata). Er ist zwar kein Wolf, sondern gehört zur Familie der Hyänen. Und lebt vorzugsweise, ganz unspektakulär, von Termiten. Aber er zählt zu den Raubtieren (siehe Wikipedia).
Scheu und nachtaktiv wie er ist, bekommt man den Erdwolf äußerst selten zu Gesicht. Weshalb die zwei Minuten, die er am Wasserloch am Rande der Namibwüste verbrachte, als Video abgespeichert wurden und auf dem NamibiaCam-Kanal auf YouTube zu sehen sind.
Kaum eine Woche zuvor beobachteten Fans der NamibiaCam eine Schabracken- oder Braune Hyäne (Parahyaena brunnea). Auch hiervon zeugt ein Video. Eine Tüpfel- oder Flecken-Hyäne (Crocuta crocuta) mit Beute im Maul wurde Anfang September von der Kamera beim Trinken gefilmt.
Noch mehr Beachtung fand ein Gepard (Acinonyx jubatus). Der lautstark angekündigt wurde von einem Schabracken-Schakal (Lupulella oder Canis mesomelas), wie auf dem Video festgehalten.
Allerdings kommt dieser Clip mit bisher rund 43.000 Aufrufen noch nicht an die "Einschaltquote" einer Aufzeichnung von Anfang Juni heran. Sie zeigt eine Geparden-Mutter mit vier noch sehr kleinen Jungen und wurde bisher von über 50.000 Fans angeschaut.
Den Rekord in diesem Jahr jedoch hält das größte Raubtier der Namib im Südwesten Namibias. Mitte April kam ein Leopard (Panthera pardus) an die Wasserstelle. Mehr als 91.000 "views" hat diese Aufnahme bisher erhalten. Es war das erste und bislang einzige Mal, dass sich diese Großkatze vor der Webcam gezeigt hat.
Doch es sind weniger die Videoclips, die die NamibiaCam nahe der Namib Desert Lodge der Gondwana Collection so beliebt machen (siehe Bericht auf NamibiaFocus). Sondern die Live-Übertragung, von der Wüste direkt ins Wohnzimmer.
Autor dieses Beitrags ist Sven-Eric Stender. Er stammt aus Hamburg und arbeitet seit 1986 als Journalist. Seit 1998 lebt er in Windhoek und hat sich auf die Themen Reise, Natur, Menschen und Geschichte Namibias spezialisiert. Für Fragen oder Anregungen ist er zu erreichen unter editorial@namibiafocus.com.