Nach jüngsten Statistiken sind in Namibia 680 verschiedene Vogelarten zu finden. Vier davon wurden von Menschen eingeführt: Der Haussperling (Passer domesticus), die Haustaube (Columba livia), der Gemeine Star (Sturnus vulgaris) und die Hirtenmaina (Acridotheres tristis). Die Bestände dieser vier Arten haben sich im südlichen Afrika gut akklimatisiert und verbreitet.
Dünenlerchen sind nur in Namibia zu finden; sie halten sich in den Dünen der Namib-Wüste auf.
Sechzehn Vogelarten sind endemisch. Die Dünenlerche (Calendulauda erythrochlamys), die in den Dünen der Namib-Wüste lebt, ist zu 100 Prozent ein einheimischer Vogel. Die Bestände 15 weiterer Arten kommen zu 90 Prozent oder mehr nur in Namibia vor. Es sind:
Von den 680 in Namibia bekannten Arten brüten 515 hierzulande. Die Bruterfolge hängen immer von den äußeren Umständen ab. Mangelt es am Nahrungsangebot und/oder dem nötigen Nistmaterial, dann brüten die Vögel nicht. Dürren sind der größte Feind der meisten Vögel. Andere Arten, wie die Flamingos, sind auf gute Regenfälle in bestimmten Gebieten angewiesen, beispielsweise in der Etosha-Pfanne. Aasgeier dagegen scheinen von Trockenzeiten zu profitieren. Je mehr Tiere verenden desto mehr Nahrung für die Geier und ihre Jungen.
Bisher wurden in Namibia 107 Zugvogelarten registriert, die nicht hier brüten, derweil 42 Arten hierher migrieren um zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, die Sommer- und Winterquartiere dieser Vögel auf der nördlichen und südlichen Halbkugel zu erhalten. Der Verlust an Insektenarten und -beständen in Europa hat enorme Auswirkungen auf Vogelarten, die in unserem Sommer hierher ziehen. Eines der Beispiele ist die Rauchschwalbe (Hirundo rustica), deren Bestände hier und in Europa stark abgenommen haben.
Von den 680 Vogelarten in Namibia sind 51 Arten vom Aussterben bedroht und weitere 27 Arten sind gefährdet. Dazu gehören alle Aasgeierarten, die hier vorkommen, aber auch Wattvögel, deren Habitat vor allem durch Umweltverschmutzung zerstört wird, sowie Seevögel, deren Nahrungsquelle (Fische) durch kommerziellen Fischfang stark reduziert wurde.
Dirk Heinrich