Hennie van der Merwe war ziemlich überrascht, als er vor Kurzem ein weißes Teichhuhn in den Feuchtgebieten bei Walvisbay, auch „Bird Paradise“ genannt, entdeckte. Es gelang ihm, einige schöne Fotos von dem Teichhuhn zu machen.
Eine solche Beobachtung gillt als äußerst ungewöhnlich, da das gewöhnlich Teichhuhn schieferschwarz ist und einen dunkel olivbraunen Rücken hat. Lauf und Krallen sind gelb und der Schnabel ist leuchtend rot mit einer gelben Spitze.
Obwohl man zunächst denken mag, dass das Weiß dieses besonderen Teichhuhnes auf Albinismus hindeutet, fehlen dem Vogel bei näherer Betrachtung die roten Augen, die auf diesen genetisch bedingten Pigmentmangel hinweisen. Dies deutet darauf hin, dass das ungewohnte Aussehen durch Leuzismus bewirkt wird – ein Gendefekt, der dazu führt, dass das Fell weiß und die darunterliegende Haut rosa ist, da die Haut keine Melanozyten, also farbstoffbildende Zellen, enthält. Beim Albinismus sind diese Zellen zwar vorhanden, aber unfähig, den Farbstoff Melanin zu bilden.
Teichhühner sind in ganz Namibia zu finden, wo es Sümpfe, Teiche, Pfannen, Flüsse, Dämme und andere Uferzonen gibt. Obwohl sich ihr Lebensraum normalerweise an Süßwassergewässern befindet, kommt die Vogelart auch am Brackwasser an der namibischen Küste vor. Diese Vögel sind Allesfresser, die sich von Pflanzenmaterial und von Wirbellosen ernähren.
Dirk Heinrich