Tragischer Vorfall im größten Canyon Afrikas. Ein 67-jähriger Wanderer aus Südafrika ist kurz vor dem Zielpunkt des Fischfluss Canyon Trails gestorben. Das berichtet die Online-Zeitung Informanté unter Berufung auf die Polizei.
Demnach hatte der Mann die mehrtägige Wanderung im Rahmen einer Gruppe unternommen, war jedoch zurückgefallen. Als er im Rastlager in ǀAi-ǀAis, dem Ziel des Trails, nicht eintraf, seien Mitglieder der Gruppe gestern den Weg zurückgelaufen. Sie hätten seine Leiche nur sechs Kilometer vom Rastlager entfernt im Sand gefunden.
Die Polizei geht von einem Unglück aus. Der Wanderer sei höchstwahrscheinlich an Erschöpfung gestorben. Warum niemand aus der Gruppe bei ihm geblieben war, wie eigentlich dringend empfohlen, wurde nicht berichtet (siehe Informanté Online).
Die Wanderung im Fischfluss Canyon vom Hiker's Point nach ǀAi-ǀAis ist rund 85 km lang. Man läuft die Strecke gewöhnlich ohne Guide. Aus Gründen der Sicherheit muss man mindestens zu dritt sein. Falls sich einer der Wanderer verletzt, kann der zweite ihn versorgen, während der dritte Hilfe holt.
Anfang Mai hatten Notsignale von Wanderern im Fischfluss Canyon für Schlagzeilen gesorgt. Die Aufregung erwies sich jedoch als unbegründet. Die Signale stammten von einem fehlerhaften GPS-Gerät (siehe Bericht auf NamibiaFocus).
Die diesjährige Saison für die Canyon-Wanderung ist indessen zuende gegangen. Der Fish River Canyon Trail ist nur in der kühleren Zeit vom 1. Mai bis 15. September geöffnet und muss im Voraus gebucht werden. Einen guten Eindruck von der Wanderung vermittelt ein Vlog von Arno Pouwels.
Autor dieses Beitrags ist Sven-Eric Stender. Er stammt aus Hamburg und arbeitet seit 1986 als Journalist. Seit 1998 lebt er in Windhoek und hat sich auf die Themen Reise, Natur, Menschen und Geschichte Namibias spezialisiert. Für Fragen oder Anregungen ist er zu erreichen unter editorial@namibiafocus.com.