Manchmal ist es gar nicht so einfach, die richtigen Dinge für die nächste Reise zu packen. Ein Blick auf die Wetterdaten von Namibia verrät: Es wird wechselhaft - denn zwischen Sommer und Winter, Tag und Nacht, Landesinnerem und Küste liegen große Unterschiede. Während es in der Wüste tagesüber das ganze Jahr heiß wird, kühlt es nachts oft ab, in den europäischen Sommermonaten kann es nachts in Namibia sogar frieren. Namibier lieben das immer frische und kühle Klima an der Küste, vor allem die Region rund um Swakopmund ist ein beliebter Ferienort. Oft verdecken dicke Wolken den Himmel und die Sonne kann die Luft nicht so schnell erwärmen wie anderswo. Was sollte nun für den Namibia Urlaub in den Koffer und was kann man getrost zuhause lassen?
Besser viele Schichten als eine zu wenig. Ich hatte für unsere Reise im Januar einen dicken Merinopullover für den Flieger an und habe ihn in Swakopmund durchaus auch getragen, an anderen Orten hat eine dünne Weste abends gereicht. Eine dünne lange Hose ist für Wanderungen die richtige Ausrüstung.
Wer auf einer der Self-Drive Routen unterwegs ist und nur Tageswanderungen geplant hat, braucht nicht den kompletten Safari-Look aufzufahren. Praktisch sind dünne Hemden (auch gegen die Sonne), ein Hut, Sonnenbrillen (die möglichst gut seitlich abschließen und auch vor Sand und Staub schützen) und Schuhe mit fester Sohle (Dornenbüsche gibt es ausnahmslos überall).
Abends darf man sich auch mal hübsch machen - muss man aber nicht.
Am besten ist man gleich zu Sonnenaufgang am Gate (dann erst sperrt es auf) und kann die Gunst der kühleren Morgenstunden nutzen. Schuhe mit Socken sind zu empfehlen, aber auch barfuß und mit Flipflops ist die Wanderung auf den Big Daddy zu schaffen. Allerdings nur solange wie der Sand ertragbar ist, sobald die Sonne voll draufscheint, dauert es nicht lang und er brennt höllisch. Sonst noch in den Rucksack gehören: mind. 1 Liter Wasser, Snacks, Kamera, Hut und Sonnenschutz.
Eine Regenjacke kann nicht schaden, in der Regenzeit sowieso (auch wenn es kaum länger als ein paar Minuten regnet). An der Küste schützt diese auch gegen den Wind.
Ich bin mit leichten knöchelhohen Wanderschuhen, Sandalen und einem Paar Ballerinas gut ausgekommen.
Dieses Thema hat mir lange Kopfzerbrechen bereitet. Wir haben es schlussendlich so gelöst, dass wir keine Prophylaxe genommen haben und voll und ganz auf diverse Mittel von zuhause und aus Namibia gesetzt haben. Für die Gebiete südlich von Windhoek gilt übrigens minimales Malariarisko.
Wer empfindlich ist, bekommt im trockenen Klima anfangs schnell Nasenbluten, eine Nasensalbe hilft. Bei empfindlichen Augen und Kontaktlinsen helfen Augentropfen.
Die großen Distanzen zwischen den Sehenswürdigkeiten kann man kurzweiliger gestalten, indem man ausreichend Musik einpackt und vielleicht auch das eine oder andere Hörbuch (vor der Reise!) lädt. Wir hatten auch immer ein paar Softdrinks und Snacks dabei (typisch für Namibia: Biltong Dörrfleisch in allen Variationen, Dörrobst, Nüsse und Cracker). Schokolade und Gummibären sind günstiger, wenn man sie von zuhause mitnimmt.
Namibia ist eins der Länder, in denen man nichts mit seinem Welt-Adaptersteckern anfangen kann, man braucht einen eigenen Umstecker. Am besten nimmt man den schon von zuhause mit. In den Gondwana Lodges gibt es überall auch Stecker für europäische Geräte im Zimmer, manchmal ist es aber nur einer und nicht immer neben dem Bett (dh lange Ladekabel oder Mehrfachstecker für mehrere Geräte einpacken).
WLAN gibt es meistens in den Empfangsbereichen der Gondwana Lodges, nicht immer am Zimmer. Handyempfang ist gut, eine SIM Karte von MTC kann man direkt in der Ankunftshalle am Flughafen erstehen und das passende Telefonie + Datenpaket ebenso. Alles in allem kostet es einen dann für 14 Tage nicht einmal 6€. Der Handyempfang ist erstaunlich gut und fast überall verfügbar.
Ambitionierten Fotografen würde ich persönlich zu einem 300mm Zoom Objektiv raten, ich (mit 200mm und Vollbildkamera unterwegs) hätte es mir jedenfalls gewünscht, eins zu haben. Auch praktisch: ein Fernglas! Gemeinsam mit einem Adapter fürs Handy kann man erstaunlich gute Fotos von den Tieren machen. Für nächtliche Fotografien und geduldige Tierfotografen: Stativ.
Auch praktisch ist ein kleines Kamera-Reinigungsset, um den Sand und Staub abends zu beseitigen.
Ideal ist eine Mischung: Euros in kleinen Scheinen zum Wechseln bei Bedarf, Kreditkarte und Bankomatkarte. ATMs gibt es in vielen größeren Orten, die Gebühren bewegen sich je nach Bank zwischen 2-3€ pro Behebung. Für Tankstellen und Permits zu Nationalparks braucht man immer Bargeld!
Lea Hajner ist Reisebloggerin. Auf ihrem Blog Escape Town (http://escape-town.com) schreibt sie über Outdoor-Abenteuer und Lifestyle. Am schönsten fand sie es in Namibia, bei einem kühlen Bier und Biltong den Sonnenuntergang zu beobachten.