Einige Gebiete Namibias, einschließlich Windhoek, erhielten Ende November einige Regenschauer, aber der Wasserstand der Staudämme, die die Städte mit Trinkwasser versorgen, ist weiterhin niedrig.
Finanzminister Calle Schlettwein hat eine Finanzierungsstrategie in Höhe von N$98 Mio. für SMEs und Jugendunternehmen in allen 121 Wahlkreisen Namibias auf den Weg gebracht. Die deutsche KfW-Entwicklungsbank und der Bankensektor von Namibia Postal Services haben eine Kreditfazilität in Höhe von N$325 Mio. (etwa 20 Mio. Euro) unterzeichnet.
Nachdem fünf Jahre kein Wildfleisch ausgeführt wurde, wird Namibia zu gegebener Zeit die Exporte wieder aufnehmen und hat die Niederlande, Deutschland, Italien, Frankreich und das Vereinigte Königreich als Märkte ins Auge gefasst.
Eine gemeinsame deutsch-namibische Initiative startete ein Projekt zum Anbau von Jojoba-Pflanzen in der Namib-Wüste in der Nähe von Henties Bay. Jojoba-Öl ist in der Kosmetikindustrie sehr gefragt.
In Lüderitzbucht wurde das Verwaltungsgebäude des Tsau Khaeb Nationalparks (Sperrgebiet) eingeweiht.
Lokale Zeitungsberichte über einen mutmaßlichen Bestechungsskandal im Fischereisektor in diesem Monat führten zum sofortigen Rücktritt der Fischerei- und Justizminister.
Das geplante Kudu-Gasprojekt bei Oranjemund erfährt weitere Verzögerungen.
Die Inflation in Namibia lag Ende Oktober nach Angaben der nationalen Statistikbehörde bei 3,0 Prozent.
NamPost und die deutsche KfW-Entwicklungsbank haben über die NamPost-Tochter PostFin einen günstigen Kreditvertrag über N$325 Mio. (etwa 20 Mio. Euro) zur Vergabe von Mikrokrediten an Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen sowie Haushalte in ländlichen und abgelegenen Gebieten unterzeichnet. Die Mittel sind durch eine staatliche Garantie abgesichert und zielen darauf ab, den jeweiligen Zugang zu Finanzmitteln für bis zu 28.000 Haushalte und Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (SMEs) mit besonderem Schwerpunkt auf Frauen und benachteiligten Personen zu erweitern.
Gerlinde Sauer, Beraterin für deutsche Entwicklungszusammenarbeit, hob die Bedeutung des Zugangs zu Finanzmitteln für die Entwicklung des Privatsektors und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Namibia hervor.
"Die finanzielle Zusammenarbeit von KfW und NamPost ist eine wichtige Säule der deutschen Unterstützung Namibias im Bereich der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung als einer der Schwerpunkte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit", sagte sie.
Die Regierung hat Pläne für den Ausbau des namibischen Offshore-Kudu-Gasfelds 140 km östlich von Oranjemund laut Aussage von Bergbau- und Energieminister Tom Alweendo vorerst auf Eis gelegt. Der private Investitionspartner wollte staatliche Garantien, die abgelehnt wurden. Der norwegische Investmentpartner BW Kudu gab jedoch wenige Tage später bekannt, dass das Projekt realisiert werde. BW Kudu ist mit 56 Prozent und die National Petroleum Corporation of Namibia (NamCor) mit 44 Prozent an dem Projekt beteiligt. Als Reaktion auf die Haltung der Regierung sagte BW Kudus Generaldirektor Klaus Endresen, dass viel Arbeit und Ressourcen aufgewendet wurden, um zu untersuchen, wie das Kudu-Gasfeld am besten zum Nutzen Namibias ausgebaut werden kann.
"Das ursprüngliche Kudu-Gasprojekt wird geändert, um sich an die neuen Pläne anzupassen", sagte Endresen.
Am 13. November berichtete eine Lokalzeitung, dass zwei Kabinettsminister und drei Geschäftsleute angeblich von dem isländischen Fischereibetrieb Samherji Schmiergelder für Fischquoten erhalten hätten. Am Mittag desselben Tages traten zwei Kabinettsmitglieder zurück. Sie sind der (ehemalige) Fischereiminister Bernhard Esau und der (ehemalige) Justizminister Sacky Shangala. Esau und einer der beteiligten Geschäftsleute, Ricardo Gustavo, wurden am Samstag, den 23. November verhaftet. Esau wurde am nächsten Tag freigelassen, weil der Haftbefehl fehlerhaft und damit ungültig war. Die Anti-Korruptions-Kommission (ACC) kündigte an, einen neuen Haftbefehl vorzubereiten. Am 27. November wurden Shangala und ein zweiter Geschäftsmann, James Hatuikulipi, festgenommen. Auch Esau wurde an dem Tag erneut verhaftet. Präsident Hage Geingob hat inzwischen den amtierenden Fischereiminister Dr. Albert Kawana, der auch Generalstaatsanwalt ist, angewiesen, die Korruption im Fischereisektor zu untersuchen.
Deutschland und Namibia haben in diesem Monat eine neue Infrastruktur für den ehemaligen Sperrgebiet Park eingeweiht. Pohamba Shifeta, Minister für Umwelt und Tourismus, und Deutschlands neuer Botschafter in Namibia, Herbert Beck, weihten das renovierte alte Postgebäude in Lüderitzbucht als Parkhauptquartier ein. Das Projekt schließt mehrere renovierte und neue Mitarbeiterhäuser in Lüderitzbucht, Aus, Rosh Pinah und Oranjemund ein. An strategischen Eingangsspunkten im Nationalpark Tsau-Khaeb (Sperrgebiet) wurden acht neue Beschilderungswände und Schilder errichtet.
Die neue Infrastruktur ist Teil eines langfristigen gemeinsamen Entwicklungsprogramms zur Aufwertung der Nationalparks in Namibia, das von Deutschland über die KfW-Entwicklungsbank ko-finanziert wird und seit 2003 mehr als 44 Millionen Euro (rund N$700 Millionen) dafür bereitgestellt hat.
Die Stadtverwaltung von Walvis Bay hat diesen Monat Vertreter der Tourismusbranche sowohl des privaten als auch des öffentlichen Sektors zu einem Treffen eingeladen, um die Einrichtung eines Tourismusforums zu erörtern. Es wurde beschlossen, das Forum zu gründen, um das touristische Potenzial der Hafenstadt zu erhöhen und zu entwickeln.
In Walvis Bay herrschte am 17. November ein reges Treiben, als das Luxus-Passagierschiff "Queen Elizabeth II" an der neuen Kaimauer für Passagiere anlegte. Die QE2 hatte 1,915 Passagiere und 998 Besatzungsmitglieder an Bord. Sie kam von Santa Cruz de Tenerife und blieb neun Stunden in der Hafenstadt, damit die Passagiere die örtlichen Tourismusstätten in Walvis Bay und in Swakopmund besuchen konnten. Bei Sonnenuntergang verließ es den Hafen mit Kapstadt als nächstem Ziel.
In dem verschlafenen Dorf Kalkfeld, das zwischen Omaruru und Otjiwarongo liegt, wurde in diesem Monat eine neue Tankstelle eingeweiht - neben einem neuen Geschäft, das vor kurzem geöffnet hat. Beide Unternehmen sind im Besitz von Ekundi Farming & Transport, das Günther Kahl gehört, dessen Familie seit vielen Jahren in der Region Landwirtschaft betreibt. Ein Zwischenstop in Kalkfeld zum Tanken der Fahrzeuge bietet den Touristen nun auch ein neues Einkaufserlebnis.
Zwei französische Touristen wurden diesen Monat östlich von Grootfontein im Besitz von zwei kleinen Stücken Elfenbein verhaftet. Beide Stücke wogen zusammen 117 Gramm. Der Mann und die Frau im Alter von 32 und 33 Jahren wurden gegen Kaution freigelassen und am 21. November vom Amtsgericht Grootfontein für schuldig befunden. Sie mussten jeweils eine Geldstrafe von N$25.000 (etwa 1.550 Euro) zahlen.
Eine deutsch-namibische Initiative und die Schweizer Julius-Bär-Stiftung haben ein Projekt gestartet, um die Landbevölkerung dabei zu unterstützen, mit Jojoba-Nüssen Geld zu verdienen. In der Erongo-Region wurden rund 4,5 Hektar mit 4.521 jungen Jojoba-Büschen bepflanzt. Die Universitäten Hohenheim und Eberswalde in Deutschland und die Kosmetikfirma Annemarie Börlind unterstützen den „Jojoba for Namibia Trust“. Die Landbevölkerung in der Nähe des Omdel-Staudamms und die Topnaars entlang des Kuiseb in Erongo sowie Familien in Kavango-Ost erhalten Unterstützung beim Anbau von Jojoba-Büschen. Die Nüsse können in wenigen Jahren jährlich geerntet werden. Sie enthalten ein wertvolles Öl, das in der Kosmetikindustrie sehr begehrt ist. Das Projekt in der Nähe des Omdel-Damms wurde diesen Monat eingeweiht. Jojoba-Pflanzen benötigen wenig Wasser und sind hitzebeständig.
Brigitte Weidlich