Einige Landesteile haben auch im März recht gute Regenfälle erhalten, doch der Nordwesten wird weiterhin von der Dürre geplagt. Die Regierung hat über 60.000 Ballen Luzerne und Heu in die Kunene-Region geschickt, um Kommunalfarmer zu unterstützen, die schon einen Großteil ihrer Viehherden verloren haben. Der Nordosten kämpft zurzeit gegen eine Heuschreckenplage.
Finanzminister Ipumbu Shiimi hat den neuen Staatshaushalt von N$67,9 Mrd. (etwa 3,9 Mrd. Euros) in der Nationalversammlung vorgelegt. Des Weiteren hat die Afrikanische Entwicklungsbank dem Finanzministerium einen Kredit von N$1,5 Mrd. (etwa 87 Mio. Euros) gewährt.
Fischereiminister Albert Kawana hat angekündigt, welche Antragsteller Fischereirechte erhalten haben. Von 5.176 Anträgen, die 2018 gestellt wurden, sind 213 neue Antragsteller erfolgreich gewesen, bei 85 Firmen wurden die Rechte erneuert.
Die staatliche Firma Namibia Petroleum Corporation (NamCor) hat Ende März angekündigt, dass sie die Verwaltung des nun für über N$ 5 Mrd. (etwa 290 Mio. Euros) fertig gebauten Treibstoffdepots übernommen hat.
Eine Regierungsdelegation hat Dubai besucht, um dort für Investitionen in Namibia zu werben.
Präsident Hage Geingob hat seinen zweiten Harambee-Wohlstandsplan vorgestellt.
China hat 100.000 Dosen Sinopharm-Impfstoff gespendet, mit dem die ersten 1.000 Covid-19 Impfungen durchgeführt wurden. Trotz Anzahlung und Vorbestellung sind bis Ende März noch keine weiteren Impfstoffe in Namibia eingetroffen.
Namibias monatliche Inflationsrate lag Ende Februar bei unverändert bei 2,7 Prozent, teilte das Statistikamt mit.
Fünf Jahre nach dem ersten Harambee-Wohlstandsplan hat Präsident Hage die zweite Version vorgestellt. Bis 2025 soll die öffentliche Verwaltung effizienter werden, ein Staatsfonds zur Förderung von Projekten soll eingeführt werden, ebenso sollen die natürlichen Ressourcen optimiert genutzt werden. Der staatliche Mobilfunkanbieter MTC soll an die Börse, durch den Verkauf von rund 30 Prozent der Aktien will die Regierung mindestens N$3 Mrd. (etwa 174 Mio. Euro) einnehmen. Eine nationale Strategie zur Entwicklung von grünem Wasserstoff und der damit verbunden Gewinnung von Ammoniak soll erstellt werden.
„Während wir diese Strategie verfolgen, haben wir die Möglichkeit, als erstes Land in Afrika CO2-Neutralität zu erreichen und die afrikanische kontinentale Freihandelszone zu nutzen, um saubere Energie an unsere Nachbarn zu exportieren“, sagte Präsident Geingob. Verschiedene Projekte von insgesamt N$27,7 Mrd. (etwa 1,6 Mrd. Euros) sollen durchgeführt werden. Dadurch sollen bis 2025 etwa 42.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Rund N$400 Millionen (etwa 23 Mio. Euros) will die Regierung für die wirtschaftliche Erholung bereitstellen.
Der Harambee Prosperity Plan 2 (HPP 2) verpflichtet sich außerdem, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Rettung von Unternehmen in Namibia zu überprüfen und zu erweitern, um wirtschaftliche Schäden für Unternehmen zu begrenzen.
Die Afrikanische Entwicklungsbank Namibia hat ein Darlehen in Höhe von N$1,5 Mrd. (etwa 87 Mio. Euros) genehmigt, um die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie anzugehen und die Wohlfahrtsprogramme des Landes aufrechtzuerhalten. Das Finanzministerium hat mitgeteilt, das Darlehen werde dazu beitragen, steuerlichen Spielraum für die Finanzierung der Entwicklungsausgaben zu schaffen und Reformen durchzuführen, um die makro-ökonomische Stabilität aufrechtzuerhalten. Die COVID-19-Pandemie drohe, die Gewinne aus diesem Programm umzukehren, so das Ministerium. Die jüngste Unterstützung sei auf die Covid-Reaktion der Regierung und auf die Erzielung einer integrativen wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie durch verbesserte Regierungsführung und reales Wachstum verschiedener Wirtschaftssektoren ausgerichtet. Die drei Hauptschwerpunkte des Darlehens sind die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen, die vom Privatsektor geleitete Transformation der Landwirtschaft und des Industriesektors sowie die wirtschaftliche und soziale Inklusion.
Finanzminister Ipumbu Shiimi hat den neuen Staatshaushalt für 2021/22 in Höhe von N$67,9 Mrd. (etwa 3,9 Mrd. Euros) mit N$4,9 Milliarden weniger im Vergleich zum Vorjahr vorgelegt. Der diesjährige Staatshaushalt sieht Mittel für drei Hauptbereiche vor, darunter die Bereitstellung von Covid-19-Impfstoffen durch Beschaffung und Verteilung, Unterstützung der wirtschaftlichen Erholungsziele und Sicherstellung fortgesetzter und wesentlicher öffentlicher Dienstleistungen.
Ein Betrag von N$8,5 Mrd. (etwa 490 Mio. Euros) ist für Zinszahlungen vorgesehen, was die Regierung für angemessen hält. Das Ministerium für Bildung, Kunst und Kultur erhält den größten Anteil mit N$13,8 Mrd. (etwa 800 Mio. Euros). Der Wirtschafts- und Infrastruktursektor erhält N$11,7 Milliarden (etwa 670 Mio. Euros). Das Haushaltsdefizit wird etwa 4,7 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) betragen, (2020: 4,1%). Die Staatsverschuldung wird auf N$130 Mrd. (etwa 750 Mio. Euros) klettern. Minister Shiimi sagte, dass die Binnenwirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich ein moderates Wachstum von 2,1 Prozent verzeichnen wird und 2022 etwa 2,8 Prozent.
Die staatliche Firma Namibia Petroleum Corporation (NamCor) hat Ende März angekündigt, dass sie die Verwaltung des nun für über N$ 5 Mrd. (etwa 290 Mio. Euros) fertig gebauten Treibstoffdepots übernommen hat.
Das Kabinett hatte 2019 entschieden, dass NamCor die staatliche Anlage nach Fertigstellung betreiben und warten wird, nachdem mehrere internationale Bieter ebenfalls daran interessiert waren. Das Hauptziel bestand darin, die Sicherheit der Kraftstoffversorgung in Namibia von 7 bis 10 Tagen auf 30 bis 45 Tage zu erhöhen. Es wurde auch beschlossen, das Depot nach kommerziellen Grundsätzen zu betreiben. Es hat einen Tank mit 5 Millionen Litern und 2 Tanks mit 20 Millionen Litern, für unter anderem Diesel, ebenso 2 Tanks mit 10 Millionen Litern für bleifreies Benzin, einen Tank mit 5 Millionen Litern für Schwer-Öl und einen „Jet A1“-Tank mit 5 Millionen Litern Flugbenzin.
Die erste Lieferung von verschiedenen Treibstoffen von 37 Millionen Litern kam am 1. Dezember 2020 an. NamCor hat bisher einen Gesamtumsatz von N$152 Mio. (etwa 8,8 Mio. Euros) mit den drei verkauften Produkten erzielt.
NamCor hat inzwischen knapp ein Dutzend Tankstellen in verschiedenen Landesteilen errichtet, um sich auch im Einzelhandel zu etablieren. Insgesamt will NamCor über 30 Tankstellen in allen 14 Regionen bauen.
Namibia könnte seine Importabhängigkeit von Obst und Gemüse bis 2025 erheblich verringern, da das Projekt „Roots Agriculture“ plant, bis dahin 35 Prozent der Frischprodukte des Landes zu produzieren.
Roots Development ist ein Projekt in Stampriet in der Hardap-Region östlich von Mariental. Laut Zeitungsberichten erklärte der Leiter Marius Greeff, das 2017 gegründete Projekt folge dem Konzept einer „Agro-Stadt“. Das sieht vor, eine Mini-Ökonomie rund um die Landwirtschaft zu schaffen und Produkte für den internationalen Exportmarkt anzubauen.
Greeff zeigte sich zuversichtlich, dass sich das von der staatlichen AgriBank ko-finanzierte Projekt positiv auf das Wirtschaftswachstum des Landes auswirken wird. Vor Kurzem wurde die erste Ernte von 30 Tonnen Äpfeln aus dem ersten kommerziellen Apfel-Anbau in Namibia eingeholt.
Nebenan konnten im Rahmen eines Landwirtschaftsdorfes Parzellen von etwa 10 Hektar gekauft werden. Roots Development will intensive Landwirtschaft mit Vieh und Dauerkulturen, landwirtschaftlicher Ausbildung mit Schwerpunkt auf Ernährungssicherheit, ein Dorf für Rentner und ein Lifestyle-Dorf sowie zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten kombinieren.
Brigitte Weidlich