Eisigkaltes Winterwetter herrschte im Juli im Landesinneren vor, während die Küste warmes Ostwindwetter erlebte, teilweise von starkem Wind und Sand begleitet.
Präsident Hage Geingob hat diesen Monat in Mauretanien auf einem Gipfel der Afrikanischen Union das Abkommen für die Afrika-Freihandelszone unterzeichnet. Namibias Beitritt ist somit offiziell. Geingob nahm auch an dem BRICS-Gipfel in Südafrika teil. Die staatliche Firma Namibia Wildlife Resorts (NWR) kündigte an, dass sie inzwischen bargeldlose Zahlungen für Buchungen entgegennimmt. Das gilt für den weltberühmten Etosha-Nationalpark und andere Touristenunterkünfte, die von NWR verwaltet werden.
Die Inflation zog der Statistikbehörde zufolge im Juni von 3,8 auf 4,0 Prozent leicht an. Benzin- und Dieselpreise sind im Juli gestiegen. Die Regierung hat offiziell das Datum für die zweite nationale Landkonferenz für den 1. bis 5. Oktober festgelegt.
Die Präsidenten der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) trafen sich vom 25. bis 27. Juli in Johannesburg zum zehnten jährlichen Gipfel. Der türkische Präsident Recep Tayep Erdogan jettete ebenfalls nach Johannesburg. Der Gipfel fand internationale Aufmerksamkeit und endete am dritten Tag mit einem BRICS-Afrika-Dialog. Dazu war auch Namibias Präsident eingeladen. Geingob nahm am Abend zuvor im Rahmen des Gipfels in Johannesburg an einem Dinner für hunderte Geschäftsleute und Investoren teil. Am 27. Juli fand der BRICS-Afrika-Dialog unter dem Motto Zur Verwirklichung von Afrikas Zielsetzungen hinarbeiten statt. Präsident Geingob teilte den Anwesenden mit, dass die Einladung zum Dialog Afrika die „Gelegenheit biete, zum Entscheidungsprozess der BRICS-Staaten beizutragen und Nutzen aus ihren Beschlüssen zu ziehen“. Er hoffe, die 2014 gegründete Neue Entwicklungsbank – auch BRICS-Bank genannt – werde „bezahlbare Finanzierungsmöglichkeiten bieten mit weniger Bedingungen“. Das würde Afrika helfen, seine Industrialisierungs- und wirtschaftlichen Entwicklungsziele zu erreichen, sagte Geingob.
Anfang Juli hat das Premierministeramt offiziell das Datum für die lang erwartete Landkonferenz bekanntgegeben. Sie wird vom 1. bis 5. Oktober in Windhoek veranstaltet. Mitte Juli fanden im Vorfeld dazu öffentliche Beratungen in allen 14 Regionen statt. Jede Region wird danach einen Bericht erstellen. Die Berichte werden auf der Oktoberkonferenz vorgetragen.
Inzwischen hat der oberste Gerichtshof die von einigen kommerziellen Farmern angestrengte Klage gegen die angebliche Verfassungswidrigkeit der Landsteuer abgewiesen. Die Firma Kambazembi Guest Farm hatte über Anwälte schon ab 2013 sechs verschiedene Anträge gestellt, die von der Regierung erhobene Landsteuer als verfassungswidrig zu erklären. Die Klagen wurden später als eine einzige Klage gebündelt. Das Oberste Gericht befand am 27. Juli, dass die Landsteuer rechtmäßig durch einen Parlamentsbeschluss verabschiedet wurde. Das Landreformministerium sei dadurch vom Parlament ermächtigt worden, die Steuer einzuführen und auch einzutreiben.
Die John & Penny Group hat die Endjala Lodge & Traditional House bei Ondangwa eröffnet. Die Firma gehört dem Black Economic Empowerment (BEE) Geschäftsmann John Endjala und seiner Ehefrau Penny. Die Firma hat auch die kleine Shikamasha Lodge nahe des King-Nehale-Tores am nordöstlichen Ausgang des Etoscha-Nationalparks eröffnet. Umwelt- und Tourismusminister Pohamba Shifeta war bei beiden Eröffnungen im Juli Ehrengast.
Das Tourismusunternehmen Gondwana Holdings Ltd und Nam-mic Financial Services Holdings (Pty) Ltd haben am 3. Juli ein Abkommen unterzeichnet. Nam-mic Financial Services Holdings hat zehn Prozent Anteile an Gondwana gekauft. Die Verhandlungen für das Abkommen dauerten ein Jahr. Das Geschäft konnte abgeschlossen werden, nachdem die Gondwana-Gruppe eine Holding Company wurde. Das Kapital von Nam-mic fließt direkt in Gondwanas Expandierung.
Eine weitere Neuigkeit ist Gondwanas Joint-Venture Abkommen mit dem King-Nehale-Hegegebiet im zentralen Norden. Im Rahmen des Abkommens wird Gondwana eine neue 40-Zimmer Lodge 5 km vom King-Nehale-Tor des weltbekannten Etosha-Nationalparks bauen. Touristen können dann Wildtiere im Park und im kommunalen Hegegebiet beobachten und die vielseitige Kultur der Oshiwambo-sprachigen Landesbevölkerung erleben. Omuthiya, Hauptstadt der Oshana-Region, ist der nächste größere Ort.
Die Gondwana-Gruppe schließt zurzeit auch die Bauarbeiten für die neue The Desert Grace Lodge ab. Die neue Lodge ist tief in der Namib-Wüste gelegen. Eröffnung ist am 1. November.
Das bekannte Safari Hotel- & Konferenzzentrum neben dem Eros-Flughafen in Windhoek soll in andere Hände übergehen. Die namibische BEE-Firma United Africa Group (UAG) hat die Übernahme bei der Wettbewerbskommission schon Ende 2017 beantragt. Das wurde erst jetzt bekannt. Die Wettbewerbskommission hat dem Antrag nun stattgegeben, allerdings mit einigen Auflagen. Alle Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben, und die Hotelleitung muss zehn Jahre lang von einer anderen Firma übernommen werden.
Besucher können in Namibias staatlichen Touristenunterkünften nun bargeldlos und elektronisch zahlen. Auch (online) Buchungen können elektronisch gezahlt werden – eine große Erleichterung für Touristen. Oft will man spontan eine Nacht länger bleiben, beispielsweise im Etosha-Park, wenn Platz ist. Online buchen und gleich elektronisch zahlen machen das möglich. Das staatliche Unternehmen Namibia Wildlife Resorts (NWR) kündigte diese Neuerung Anfang Juli an.
Die Stadtväter von Swakopmund haben sich etwas Neues einfallen lassen, um den Aufenthalt für Touristen noch ,einzigartiger‘ zu gestalten: Besucher können sich am Ortseingang in einem riesigen ‚Bilderrahmen‘ selbst fotografieren und die Selfies mittels sozialer Medien an Familie und Freunde verschicken. Sozusagen als Beweis, dass man wirklich in Swakopmund war. So ein Rahmen steht schon in Kapstadt, Südafrika und erfreut sich großer Beliebtheit. Der Swakopmunder Selfie-Rahmen ist der erste dieser Art in Namibia und die Resonanz ist auch bei den Einwohnern positiv!
Swakopmund wird bald ein „Township“-Hotel bekommen, das erste Hotel dieses Typs. Der BEE-Unternehmer im Tourismus, Heinrich Hafeni, hat erfolgreich bei der Stadtverwaltung beantragt, ein Grundstück in dem schwarzen Wohngebiet Mondesa zu kaufen. Dort will er ein kleines Hotel bauen, um Touristen „Township“-Flair zu bieten, damit sie auch die andere Seite der Küstenstadt erleben: Township-Musik, Shebeens (Trinkstuben), einheimische Gerichte und eine Nachbarschaft, wo jeder jeden kennt.
Die namibische Zementfabrik Ohorongo Cement erhält nun in Namibia hergestellte Papiersäcke. Bisher mussten die stabilen 50-kg Säcke importiert werden. Ohorongo hat dazu ein Abkommen mit der BEE-Firma Kaptau unterschrieben. Kaptau hat ihren Sitz in Ondangwa und gehört dem Geschäftsmann und Gewerkschaftler David Namalenga. Kaptau wird die Zementsäcke mit dem Ohorongo-Logo herstellen und liefern. Ohorongos Geschäftsführer Hans-Wilhelm Schütte sagte, die lokale Herstellung sei ein weiterer Schritt, diesen Sektor in Namibia zu erweitern.
Brigitte Weidlich