Der Februar brachte in den meisten Gebieten nur sporadische Regenfälle, doch in Namibias Süden wurden schwere Niederschläge bei Aranos, Keetmanshoop und der Ai-Ais Lodge im Fischfluss gemeldet. Es gab Sturzfluten.
Präsident Hage Geingob hat eine 15-köpfige Kommission ernannt, die Ansprüche auf vorväterliches Land untersuchen soll, das Einwohner während der deutschen Kolonialzeit und Südafrikas Apartheidszeit verloren haben. Die thüringische Firma PolyCare hat ihre Backsteinfabrik in Windhoek eingeweiht. Ehrengast war Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Ein weiterer prominenter Besucher war Bundesbankpräsident Jens Weidmann.
Namibias Zentralbank hat die Leitzinsrate weiterhin bei 6,75 Prozent belassen. Treibstoffpreise blieben ebenfalls unverändert. Die Inflation sank im Januar auf 4,7 Prozent, im Dezember waren es noch 5,1 Prozent, teilte das Statistikamt am 13. Februar mit.
Der profitable staatliche Mobilfunkanbieter Mobile Telecommunications (MTC) will sich in den kommenden 24 Monaten an der namibischen Börse notieren lassen. Die Fitch Rating-Agentur hat Namibias Aussichten von stabil auf negativ abgeändert, aber die Kreditwürdigkeit bei BB+ belassen.
Nach zwei Jahren Planung, dem Bau des Fabrikgebäudes und Einweisung von 25 neu eingestellten Arbeitern wurde am 4. Februar die namibische Niederlassung von PolyCare Research Technology eingeweiht.
Besondere Ehrengäste waren Vizepräsident Nangolo Mbumba und Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Der Hauptsitz der Firma ist in Gehlberg in Thüringen. Die Höhe der Investition in Namibia beträgt N$38 Millionen (etwa 2,45 Millionen Euros), sagte PolyCare Geschäftsführer Gerhard Dust. Dies sei das Ergebnis einer Partnerschaft mit den namibischen Firmen Guinas Investments, KL Construction und Namib Beton. Minister Tiefensee betonte, dass ökonomische Partnerschaften mit Afrikastaaten der beste Weg für Entwicklung und Wissenstransfer seien.
Die Firma will Häuser für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen bauen. „Wir produzieren Block-Backsteine, die zu 90 Prozent aus Sand und zu zehn Prozent aus einem speziellem Harz bestehen,“ erklärte Dust. “Es wird kein Zement benötigt, die Steine sind nach zwanzig Minuten trocken.“ Die Häuser werden in der Lego-Bauart gebaut.
Der Präsident der deutschen Bundesbank Jens Weidmann besuchte kurz Namibia, um die seit 5 Jahren bestehende Kooperation mit Namibias Zentralbank zu erörtern. Ihr Chef, Ipumbu Shiimi, informierte Präsident Geingob über die Zusammenarbeit gegen Cyberkriminalität. Er war einen Tag zuvor in Südafrika. „Wir kooperieren auch in den Sektoren Informatik und Cybersicherheit, Zahlungssysteme und Währungs-Management“,sagte Shiimi. „Wir erhalten auch Ausbildung von der Bundesbankund und profitieren sehr davon.“
Weidmann sagte: „Cyberkriminalität betrifft uns alle, besonders wichtig ist Systemsicherheit gegen Cyberangriffe.“
Finanzminister Calle Schlettwein war ebenfalls zugegen. „Wir haben auch wirtschaftliche Themen erörtert, wie wir besser mit Deutschland kooperieren können, unsere namibischen Strukturen die Wirtschaft betreffend reformieren und Investitionen von Europa und Deutschland erhalten können“, betonte Schlettwein.
Präsident Geingob hat am 21. Februar eine 15-köpfige Kommission ernannt, die Ansprüche auf vorväterliches Land und die Rückgabe untersuchen soll. Falls Grund und Boden nicht zurückgegeben werden kann, soll die Kommission andere Entschädigungsmöglichkeiten vorschlagen. Die Ernennung einer Kommission war auf der zweiten nationalen Landkonferenz im Oktober 2018 beschlossen worden. Oberrichter Shafimana Ueitele ist Vorsitzender. Prominente Farmer wie Ryno van der Merwe und Helmke Sartorius von Bach sind ebenfalls Mitglieder. Die Kommission soll binnen 9 Monaten einen Zwischenbericht erstellen und drei Monate später den endgültigen Bericht vorlegen. Die Mitglieder müssen auch Ansprüche auf Land hinsichtlich internationaler und regionaler Normen für Menschenrechte berücksichtigen.
„Sie sollen Ihre Aufgaben transparent durchführen. Sie sind wegen Ihrer Erfahrung und ihres Wissens ernannt worden“, sagte Geingob bei der Vereidigung der Mitglieder.
Der internationale Diamantriese De Beers gab bessere Ergebnisse für die Diamantförderung in Namibia bekannt. Das De Beers Tochterunternehmen Namdeb Holdings gehört De Beers und Namibias Regierung zu je 50 Prozent gemeinsam. 2018 wurden zwei Millionen Karat gefördert, 11 Prozent mehr als 2017 (1,8 Mio. Karat). Im Ozean vor Namibias südlichen Küstenbereichen wurden vier Prozent mehr Diamanten gefunden. Produktion an Land stieg um 34 Prozent auf 600.000 Karat, 2017 waren es 400.000 Karat. „Es wurden weit mehr Diamant von sehr guter Qualität gefunden“, teilte De Beers mit.
Die Global Environment Facility (GEF) des UNDP hat Namibia für Projekte zur Anpassung an den Klimawandel finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. Ab Juli wird damit in den nächsten Jahren nachhaltiges Managament für ländliche Gebiete im Norden Namibias und Verbesserung der Lebensumstände für Menschen auf dem Lande gefördert. Das Projekt wird in den Regionen Ohangwena, Kunene, Kavango-West, Kavango West und Sambesi durchgeführt.
Das Projekt trägt den Namen Namibia Integrated Landscape Approach for Enhancing Livelihoods and Environmental Governance to Eradicate Poverty, kurz NILALEG. Es wird vom Umwelt- und Tourismusministerium umgesetzt. Der Staatssekretär im Ministerium, Teo Nghitila, sagte bei der Projekt-Unterzeichnung, dass Biodiversität und die Qualität der Landschaften verbessert werden.
Brigitte Weidlich