Präsident Hage Geingob hat offiziell mitgeteilt, er habe nicht die Absicht, eine dritte Amtszeit anzustreben, wenn seine zweite Amtszeit im März 2025 endet. Das Staatsoberhaupt reagierte auf einen in einer Zeitung veröffentlichten Gastkommentar, darin wurde eine dritte Amtszeit gewünscht.
Namibias Regierung ist über das Einreiseverbot europäischer Länder für Bürger mancher Länder im südlichen Afrika, darunter auch Namibia, enttäuscht.
Eine Herero-Delegation der Mbanderu-Stammesgemeinschaft ist nach Braunschweig gereist, um einen Patronengurt von Häuptling Kahimemua Nikodemus Nguvauva zu identifizieren. Kahimemua wurde 1896 von Schutztruppensoldaten in Okahandja hingerichtet.
Die Regierung führt eine dritte Impfung gegen Covid-19 für Personen ab 60 Jahren ein, die Grunderkrankungen haben. Dies gilt für den Sinopharm-Impfstoff. Des Weiteren können jetzt Kinder ab 12 Jahren mit Grunderkrankungen mit schriftlicher Einwilligung ihrer Eltern gegen Covid geimpft werden.
Der Präsident der All Peoples Party (APP), Ignatius Shixwameni, ist plötzlich verstorben, ihm wurde ein Staatsbegräbnis zuerkannt.
Präsident Hage Geingob hat das plötzliche Einreiseverbot für Länder des südlichen Afrikas nach Europa nach der Entdeckung der Covid-Omicron-Variante verurteilt. Namibia gehört zu den SADC-Ländern, die von den Reiseverboten Großbritanniens, mehrerer EU-Staaten, Israels, Angola und anderer Länder betroffen sind. Das erfolgte Ende November, knapp 48 Stunden nachdem Südafrika den Nachweis des Omicron-Virus-Stamms bekannt gegeben hatte. Präsident Geingob sagte, die „fehlgeleiteten Entscheidungen“ seien wissenschaftlich nicht fundiert. Er sagte, die „kollaterale Bestrafung“ könne die dringend benötigte wirtschaftliche Erholung auf der südlichen Halbkugel aufhalten und gleichzeitig die Saat für eine Spaltung zwischen den Ländern säen. Geingob lobte die Arbeit und die Transparenz der südafrikanischen Wissenschaftler betreffs der Omicron-Variante.
Der Entwurf einer Absichtserklärung zwischen Berlin und Windhoek betreffs der Gräueltaten zur deutschen Kolonialzeit gegen Hereros und Namas wird auch außerhalb des Parlaments diskutiert.
Der Präsident der Popular Democratic Movement (PDM) Partei hat eine zweite Diskussionsrunde über die gemeinsame Erklärung Deutschlands und Namibias zum Völkermord gefordert. McHenry Venaani forderte außerdem traditionelle Stammesbehörden und betroffene Gemeinschaften auf, sich trotz Differenzen zu vereinen. Er sagte dies während einer öffentlichen Beratung der Interessenvertreter des Genozids im Vorort Katutura in Windhoek.
Die Landlose Volksbewegungs-Partei (LPM) hat mit über fünftausend betroffenen Menschen über diese Erklärung gesprochen. Der LPM-Präsident Bernadus Swartbooi sagte, keine dieser Gemeinschaften sei mit den Empfehlungen und angebotenen N$18,6 Mrd. (1,1 Mrd. Euros) einverstanden. Swartbooi teilte der Presse mit, dass die LPM betroffene Gemeinschaften in 32 Orten und Dörfern in sieben Regionen des Landes besucht habe. Sie haben eine Überarbeitung des Abkommens und die Einbeziehung der betroffenen Parteien in den Prozess vorschlagen.
Die Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila teilte der Nationalversammlung am 30. November in ihrem Beitrag zur Debatte über den Entwurf der Absichtserklärung mit, das Dokument sei bisher von Namibia und Deutschland nur paraphiert. Parlamente würden nur unterzeichnete Dokumente ratifizieren. Da die Absichtserklärung nur ein Entwurf sei, sollte eine „robuste Debatte“ darüber geführt werden. Die Opposition hielt der Premierministerin vor, dass Verteidigungsminister Frans Kapofi, der den Antrag gestellt hatte, sehr wohl eine Ratifizierung beantragt hatte.
Eine 28-köpfige Delegation der Ovambanderu Stammesbehörde war Anfang November in Braunschweig, um den von Patronengurt von ihrem Häuptling Kahimemua Nikodemus Nguvauva zu identifizieren. Der Seniorberater der Ovambanderu-Führung Ripuree Tjozongoro sagte, die Reise zolle dem verstorbenen heroischen Ovambanderu-Führer Tribut. Er sagte, Chief Kahimemua sei am 11. Juni 1896 nach seinem Aufstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Okahandja hingerichtet worden. Der Stammesführer hatte sich schon ergeben, sei dann verhaftet worden und nach Okahandja vor ein Militärgericht gestellt worden. Man habe ihm seinen Patronengurt abgenommen.
Der im Städtischen Museum Braunschweig verwahrte Patronengurt wurde von der Ovambanderu-Delegation anhand der Lederverabeitung als authentisch identifiziert. Er kann nun - sollte der Rat der Stadt Braunschweig zustimmen - nach Namibia zurückgeführt werden. „Er ist für die Gemeinschaft der Ovambanderu als spirituelles Identifikationssymbol von enormer Bedeutung und ein Schatz von nationaler Tragweite“, teilte die Pressestelle der Stadtverwaltung mit. Nguvauva wurde vom namibischen Staat offiziell zum Helden erklärt und hat auf dem Heldenacker bei Windhoek eine symbolische Grabstätte.
Historisch verbürgt ist, dass der aus Meerdorf bei Braunschweig stammende Kaufmann Gustav Voigts Kahimemua nach dessen Gefangennahme den Patronengurt abnahm und unter Eigentumsvorbehalt dem Städtischen Museum Braunschweig überließ. Allerdings verlor sich im Laufe der Zeit seine Spur. Im Bestandsverzeichnis von 1968 war der Gurt nicht mehr enthalten. Aufzufinden war nur die alte Karteikarte. Schließlich fand man den Patronengürtel. Neu entdeckte Fotografien aus Namibia legten nahe, dass es sich um den Gurt des Ovambanderu-Anführers handeln könnte.
Eine mehrstündige Untersuchung des Gürtels durch die Expertenkommission aus Namibia brachte jetzt Gewissheit. Machart und Material belegen, dass das Stück nach einem Muster des Stammes der Nama im 19. Jahrhundert aus Rindsleder angefertigt wurde. Viehfett und rotes Pflanzenpulver dienten als Weichmacher und gaben dem Gürtel die charakteristische Farbe, die Löcher wurden mit der Klaue eines Tieres gestochen.
Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse würdigte die Klärung der Herkunft des Patronengurts als wichtigen Schritt der Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit. Museumsdirektor Dr. Peter Joch sprach von einem historischen Moment. Beide Seiten betonten, der heutige Tag sei der Beginn eines vertieften Dialogs, der auf vielen Ebenen fortgeführt werden soll. Das Museum will einen Vertrag zwischen der Stadt Braunschweig, den Ovambanderu und den Erben von Gustav Voigts über die Rückgabe des Patronengurts schließen. Ein entsprechender Entwurf wurde dem Rat zur Entscheidung vorgelegt. Ein Rückführungsanspruch soll von Namibia erhoben werden.
Der erst 55-jährige Parlamentarier Ignatius Shixwameni ist Anfang November plötzlich verstorben. Er war früher Studentenführer bei der Namibia National Students Organisation (NANSO) und diente als Jugendleiter der SWAPO-Partei und Mitglied ihres Zentralkomitees. Vor 21 Jahren verließ er die Swapo und wurde Mitglied der damals neugegründeten oppositionellen Partei Congress of Democrats (CoD). Shixwameni trat 2007 zusammen mit 21 anderen Mitgliedern aus der CoD aus und gründete im Oktober 2009 die All People's Party (APP), deren Präsident er bis zu seinem Tod blieb. Er starb am 10. November.
Der vor knapp drei Jahren gegründete Swakopmunder Gesprächskreis deutschsprachiger Namibier hat sich nun als Orts-Forum Swakopmund unter dem neugegründeten Dachverband Forum deutschsprachiger Namibier (FDN) konstituiert.
Die formelle Konstituierung des Orts-Forums Swakopmund erfolgte, indem ein örtlicher Vorstand gewählt wurde, um sich um die lokalen Aktivitäten zu kümmern.
Zum Namen sehen die Satzungen des FDN vor, dass Zweigstellen des Forums sich als 'Ortsforum' oder als 'Gesprächskreis' bezeichnen sollen. Das teilte Anton von Wietersheim, Schriftführer des Swakopmunder Ortsforums, Ende November mit. Von Wietersheim ist auch Zweiter Vorsitzender des Forums Deutschsprachiger Namibier.
Brigitte Weidlich