Namibia Focus

Namibia erkunden und Sichtungen im digitalen Atlas teilen

Geschrieben von Namibia Focus | Mar 17, 2023 9:28:47 AM

In Namibia teilen Einwohner und Besucher gleichermaßen gerne ihre Fotos von Tieren, Vögeln und interessanten Pflanzen in den sozialen Medien, denen sie auf ihren Reisen begegnen.

Aber warum nicht noch einen Schritt weiter gehen und die faszinierende Begegnung mit einem Wüstenlöwen oder einem Zebra mit ungewöhnlichen Streifen auf einem digitalen Atlas teilen – ganz einfach mit dem Smartphone?

Damit unterstützen wir Laien die wissenschaftliche Forschung.

Namibias digitaler Atlas zeigt die Tierwelt und faszinierende Biodiversität des Landes. Abbildung: EIS

„Atlasing“ Namibia ist ein faszinierendes digitales Projekt, das von Wissenschaftlern und Forschern betrieben wird und zu dem Laien beitragen können.

Laut der Umweltwissenschaftlerin Alice Jarvis, die an diesem vom Environmental Information Service (EIS) betriebenen Projekt beteiligt ist, ist "Citizen Science" die Sammlung und Analyse von Daten über die natürliche Welt durch Mitglieder der breiten Öffentlichkeit, typischerweise als Teil eines Kooperationsprojekts mit professionellen Wissenschaftlern.

„Datensätze, die durch die Beteiligung der Öffentlichkeit gesammelt wurden, sind ein wertvoller Weg, um mehr über die Verbreitung von Arten zu erfahren. Frühere Beispiele für Citizen-Science-Projekte in Namibia sind das Vogel Atlas Projekt für das südliche Afrika, das Baumatlas Project, die Vogelberingung, die Zählung von Greifvögeln an Straßen und die Giraffen-Spotter-Initiative, schrieb Jarvis kürzlich in einem Artikel für Conservation Namibia der Namibia Chamber of Environment (NCE).

Das Atlas-Projekt baut auf früheren Atlas-Projekten wie dem Southern African Bird Atlas Project, dem Tree Atlas Project, Vogelberingungen und die giraffe spotter initiative auf.

Laut Jarvis sind Datensätze, die durch die Beteiligung der Öffentlichkeit gesammelt werden, "ein wertvoller Weg, um mehr über die Verbreitung von Arten zu erfahren".

Es können Daten von Live-Sichtungen, toten Tieren, die entlang der Straße getötet wurden, von Zugvögeln, die von Stromleitungen getötet wurden, Fotos, Kamerafallen, Telemetrie, Spuren und anderen Aufzeichnungen eingereicht werden.

Das digitale Atlas-Projekt hat verschiedene Kategorien (siehe unten):

Wenn man diese Seiten öffnet, findet man eine Fülle von Informationen zu jeder Art, einschließlich Fotos, die sowohl als Reisevorbereitung als auch während der Reise durch Namibia eine faszinierende Lektüre darstellen. (Das ist auch ganz praktisch, um Kinder auf langen Straßen zu beschäftigen).

Man braucht keinen dicken, gedruckten Reiseführer mit sich zu führen.

Neben dem Fauna- und Flora-Atlas ist der digitale Atlas mit den archäologischen Sehenswürdigkeiten und dem kulturellen Erbe ziemlich einzigartig und bei vielen Benutzern sehr beliebt.

Auf einer interaktiven Karte kann man auch die neuesten Sichtungen eines seltenen Schmetterlings oder einer bestimmten Wüstenpflanze, die nach überraschenden Regenfällen blüht, mit präzisem GPS hochladen.

Datensätze sind Bestandteil des digitalen Atlas

„Indem wir Namibias Biodiversitätsdaten zusammenführen, können wir ihren Wert und ihre Nützlichkeit steigern. Vergleiche werden über Raum und Zeit hinweg zwischen Arten möglich. Zu diesem Zweck wurden mehrere umfangreiche Datensätze in das Atlasing in Namibia-System integriert“, sagt Jarvis.

Die Online-Verfügbarkeit ermöglicht es Namibia-Liebhabern, Studenten und der interessierten Öffentlichkeit weltweit, mehr über Namibias Natur und Umwelt zu erfahren.

Die Datensätze beinhalten unter anderem den Carnivore Atlas mit Daten von 1995 - 2005, Aufzeichnungen der Wächter von Möwe Bay über dreißig Jahre von 1979 bis 2009, Wildzählungen in Hegegebieten und Konzessionen zwischen 2002 und 2022 sowie Forschungsprojekte und Datensätze von Farmen.

Laden Sie die App herunter und legen Sie los

Die App "Atlasing in Namibia" wurde für Android- und Apple-Geräte entwickelt und kann im Play Store und iOs heruntergeladen werden. Nach der Installation muss man den Zugriff auf den Standort und die Kamera des Geräts des Benutzers erlauben. Auf dem Display wird das neue Bild „Atlasing“ sichtbar.

Grafik: EIS

Man muss nicht online sein, wenn man mitten im Nirgendwo eine Sichtung aufzeichnen will, aber das GPS auf dem Handy muss eingeschaltet sein.

Als nächsten Schritt muss man ein Webseiten-Konto erstellen, falls man noch keines hat.

Wenn man die App zum ersten Mal öffnet, muss man seinen Vornamen, Nachnamen und seine E-Mail-Adresse eingeben, bevor man Aufzeichnungen über die Biodiversität eingeben kann. „Sie werden nicht an Dritte weitergegeben und nur für Zwecke im Zusammenhang mit dem Atlasing in Namibia-Projekt verwendet“, so Alice Jarvis.

Beim Absenden einer Sichtung muss das GPS des Geräts eingeschaltet sein, bevor die App geöffnet wird.

Nach dem Öffnen der App ist ein Button mit dem Wort „Sichtung“ zu sehen, der angetippt werden muss.

Foto: EIS

Der Ort der Sichtung wird automatisch auf der Karte angezeigt. Als nächstes öffnet ein Button die Artengruppe, man gibt den Sichtungstyp ein und welche Art sowie ein paar Worten als Beschreibung.

Das Hochladen eines Fotos ist ebenfalls einfach.

Screenshot: EIS

Die App bietet eine sehr detaillierte Anleitung zum Hochladen und hat Tips für begeisterte (Amateur)Fotografen. Der Eintrag wird vom Webmaster geprüft und verifiziert und erscheint daher nicht sofort im Sichtungsprotokoll.

Man kann seine Aufzeichnungen in der App nicht einsehen oder bearbeiten, sondern muss sich auf der Website von Atlasing in Namibia anmelden und sie dort bearbeiten, sobald sie vom Webmaster hochgeladen wurden.

Einträge anderer Personen kann man in einer Liste mit den GPS-Daten auf der Karte sehen.

Es ist schon ein befriedigendes Gefühl, seine Sichtung später im Internet zu sehen, und man freut sich, wenn man weiß, einen Beitrag zu Namibias Atlasprojekt und zur Wissenschaft geleistet zu haben. Warum nicht gleich loslegen? Machen Sie mit.

 

Autorin dieses Beitrags ist Brigitte Weidlich.
Sie war nach ihrem Musik- und Germanistikstudium fast 20 Jahre lang als Berufsmusikerin tätig. Nebenbei machte sie Sendungen für das deutschsprachige Radio der Namibian Broadcasting Corporation (NBC). Inzwischen arbeitet Brigitte vollberuflich als freischaffende Journalistin im Print- und Rundfunksektor. Seit 2014 berichtet sie auch für Gondwana Collection. Für Fragen oder Anregungen ist sie zu erreichen unter info@namibiafocus.com.