Im Canyon Village, einer Lodge im Gondwana Canyon Canyon Park im Süden Namibias, werden Gäste von kleinen Ansammlungen wundersamer Bäume willkommen geheißen. Es sind Köcherbäume, das Symbol des Südens, und sie stammen aus einem speziellen Gondwana-Projekt.
Aufmerksame Mitarbeiter des Gondwana Canyon Parks hatten wiederholt beobachtet, wie ganze Gruppen dieser einzigartigen Sukkulenten starben. Und tatsächlich wurde der Köcherbaum im Jahr 2010 auf die Rote Liste besonders gefährdeter Arten gesetzt. Kurzerhand wurde im Gondwana Canyon Park mit einer Köcherbaum-Nachzucht begonnen.
Die Bäume wachsen in Generationen, wobei jede Generation zwischen 100 und 120 Jahre alt werden kann. Die jüngeren Bäume müssen jedoch mehrere Jahre hintereinander ausreichend mit Wasser versorgt werden, damit sie erfolgreich heranreifen können. Aufgrund langer Dürreperioden, die die Region in letzter Zeit heimgesucht haben, gab es für jungen Bäume kaum Möglichkeiten, sich zu etablieren. Da die älteren Bäume absterben und die jüngeren Bäume nicht optimal wachsen, ist ihre Zahl zurückgegangen.
Gondwana will mit seinem Köcherbaum-Projekt zum Erhalt dieser einzigartigen Sukkulente beitragen.
Beteiligen Sie sich an der Wiederansiedlung dieser gefährdeten Pflanze in der Landschaft des Gondwana Canyon Parks, indem Sie einen kleinen Baum aus unserer eigenen Köcherbaumschule am Fischfluss Canyon in Namibia erwerben. Nachdem Sie eine Baumpatenschaft übernommen haben, erhalten Sie per E-Mail ein Zertifikat mit den GPS-Koordinaten. Bei Ihrem nächsten Besuch im Süden Namibias können Sie ‚Ihrem Baum‘ einen Besuch abstatten.
Die ‚Adoptionsbedingungen‘ finden Sie bei The Narrative Namibia.
Die Botaniker nennen den Köcherbaum Aloidendron dichotomum, ehemals Aloe dichotoma. Das Wort ‚dichotomum‘ stammt aus dem Griechischen, bedeutet soviel wie ‚entzwei getrennt‘ und beschreibt die Art des Wuchses: Die Äste teilen sich stets Y-förmig in zwei Zweige. Die Bäume erreichen eine Größe von 3 bis 9 Metern.
Junge Köcherbäume sind oft schwer zu finden und vom Laien nicht auf Anhieb als solche zu erkennen. Sie überleben nämlich in der Regel nur an geschützten Stellen, in Spalten zwischen Felsbrocken oder unter Sträuchern und anderen ‚Ammenpflanzen‘. Dort erhalten Samen und Keimling mehr Wasser, weniger Wind und weniger Sonne. Außerdem können sie sich dort in den ersten Jahren vor Blattfressern verstecken.
Nach diesen ersten Jahren versucht der Baum, so schnell wie möglich eine Höhe von etwa 2 bis 3 Metern zu erreichen. Erst dann beginnt er, sich Y-förmig zu verzweigen und vermehrt Blätter zu bilden.
Im Alter von 20 bis 30 Jahren blüht der Baum zum ersten Mal. Blütezeit ist zwischen Ende Mai und Anfang Juli. Dann stehen die leuchtend kanariengelben Blütenstände der Aloe in fotogenem Kontrast zum blauen Himmel des klaren namibischen Wintertages.
Inke Stoldt