Sieben Marathons in sieben Tagen. Sieben verschiedene Gondwana-Lodges als Gastgeber in sieben Landschaften. Der ‚Gondwana 7‘ ist eine geistige und körperliche Herausforderung vor unterschiedlichen Kulissen und deren mosaikartigen topografischen Merkmalen.
Die Läufer waren im April 2021 in ganz Namibia unterwegs und legten insgesamt etwa 300 Kilometer zurück. Zum Vergleich: Die Wanderung der Burchell-Zebras von den Flutebenen des Chobe-Flusses zu den Nyae Nyae Pfannen dauert zwei Monate und umfasst etwa 250 Kilometer. Wenn ich die beiden völlig unterschiedlichen Situationen vergleiche, komme ich zu dem Schluss: Der Homo sapiens ist eine sehr interessante Spezies! Aber ich bin voll und ganz dabei - der mentale Test, die körperliche Ausdauer... aber vor allem die atemberaubenden Landschaften und die herzliche namibische Gastfreundschaft.
Die begeisterte Langstreckenläuferin Kirsty Brits hatte schon immer den Traum, sieben Marathons in sieben Tagen auf verschiedenen Kontinenten zu laufen. Als die Pandemie über den Globus hereinbrach, musste sie ihren Traum auf Eis legen. Nachdem sie vier Jahre lang mit ihrem Laufpartner Keletso Nyathi laut geträumt hatte, beschlossen sie, ihre Vision in ihrem Heimatland Namibia in die Tat umzusetzen. Auf Facebook suchten sie nach Gleichgesinnten mit dem gleichen Mut und der gleichen Entschlossenheit.
Mehrere lokale Läufer meldeten sich zum ‚Gondwana 7‘-Testlauf an, der 2022 als offizielles Event für Laufbegeisterte ausgeschrieben wird. Eine einmalige Gelegenheit, Namibias faszinierende Natur und Landschaften hautnah zu erleben!
Mit ihren roten Sanddünen und goldenen Grasflächen ist die Kalahari-Wüste die größte ununterbrochene Sandfläche der Erde. Es gibt nichts Besseres als das Gefühl des weichen Sands unter den Füßen. Obwohl die Kalahari als Wüste klassifiziert ist, beherbergt sie mindestens 500 Pflanzen- und Tierarten. Die Läufer hielten während des Marathons, der sie über verschlungene Pfade des Gondwana Kalahari Parks führte, Ausschau nach Springböcken, Zebras, Elenantilopen, Giraffen und Gnus. Die Nacht verbrachten sie in der von der Natur inspirierten Kalahari Anib Lodge.
Das Canyon Roadhouse liegt inmitten sehr unterschiedlicher Landschaften und klimatischer Extreme im Gondwana Canyon Park, einem der größten privaten Naturparks im südlichen Afrika. An diesem Punkt wird jedem klar: Kein Gipfel ist hoch genug (Namuskluft Peak mit 1.654 m über dem Meeresspiegel), kein Tal tief genug (das Flussbett des Oranje liegt unter 100 m), um diese Läufer vom Erreichen ihrer Ziele abzuhalten.
Auf dem Weg zum größten Canyon Afrikas, dem Fischfluss-Canyon, lädt das Canyon Roadhouse mit seinem Oldtimer-Ambiente zu einem unterhaltsamen Stopp ein. Es ist ein Muss auf jeder Reiseroute und ein besonderes Erlebnis für Läufer, die fast 300 Kilometer in 7 Tagen zurücklegen.
Die Mitarbeiter unterstützten die Läufer sehr; einige von ihnen zogen sogar ihre Turnschuhe an, um mitzulaufen.
Der Gondwana Sperrgebiet Rand Park mit den Aus-Bergen grenzt an den Tsau//Khaeb (Sperrgebiet) Nationalpark, der mit seinem Diamantenrausch vor mehr als 100 Jahren in die Geschichtsbücher einging. Hier konnten die Läuferinnen und Läufer auf ihrer Route die faszinierende Flora und Fauna genießen, wobei der Begriff "genießen" angesichts der rauen, dennoch herrlichen Landschaft relativ ist.
Dieses Ökosystem namens Sukkulenten-Karo, einer von 25 Biodiversitäts-Hotspots weltweit, ist mit seinen Granitbergen, Trockenflussbetten und grenzenlosen Ebenen die artenreichste Wüste der Erde. Im Osten grenzt sie an die Nama Karoo, im Norden an die Namib.
Klein-Aus Vista war nach dem aufregenden dritten Marathon in den Aus-Bergen ein sicherer Hafen für die Nacht.
Jeden Tag aufzustehen und sich mental erneut der Herausforderung eines Marathons zu stellen, war der schwierigste Teil dieses siebentägigen Lauf-Events. Den Läufern zufolge war das Laufen selbst gar nicht so schwer, da sie nicht auf Rekordjagd gingen, sondern die Rennen gelassen angingen und die Landschaft genossen.
Die Namib-Wüste, in der sich einige der höchsten Dünen der Welt befinden, fanden die Läufer besonders faszinierend. Das Sandmeer der Namib wurde 2013 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Trotz der Illusion, dass die Wüste nur aus Sand besteht, gibt es in diesem Ökosystem eine Vielzahl faszinierender Lebewesen und Pflanzen. Der Gondwana Namib Park, durch den der vierte Marathon die Läufer führte, war allein deshalb ein Erlebnis der besonderen Art. Die Namib Desert Lodge am Fuße uralter, versteinerter Dünen bot ein komfortables Zuhause für die Nacht.
Mit der Wüste auf der einen und den Wellen des Atlantiks auf der anderen Seite konnten die Teilnehmer in der Küstenstadt Swakopmund ihre Lungen mit der frischen Atlantikbrise füllen.
Das moderne Hotel The Delight Swakopmund steht in reizvollem Kontrast zum historischen Küstenstädtchen und bot den Läufern optimale Voraussetzungen, um sich vor der letzten Etappe ihres Abenteuers zu erholen.
Nach einer ausgiebigen Regenzeit war der rote, felsige Boden, der für diese Gegend typisch ist, mit Gras bedeckt, was konkret bedeutete, dass die Laufwege zugewachsen waren. Mental war das eine harte Nuss! Aber die Landschaft entschädigte dafür.
Das Damaraland ist für seine trockenen Bedingungen bekannt und gehört meiner Meinung nach zu den am meisten unterschätzten Wildtiergebieten im südlichen Afrika. Hier leben eine Fülle namibischer "Raritäten", darunter Wüstenelefanten, Nashörner und Löwen, aber auch Giraffen, Steinböcke, Zebras und Tüpfelhyänen. Das Damaraland ist reich an geologischen Stätten und dank der erhaltenen Felsgravuren auch reich an Geschichte. Twyfelfontein und andere Stätten erzählen die Geschichte der frühgeschichtlicher Jäger und Sammler.
Die Teilnehmer waren bei ihrem vorletzten Marathon in der sicheren Umgebung der Damara Mopane Lodge unterwegs und hatten die Möglichkeit, dort auszuruhen und neue Energie zu tanken.
Aus nicht verhandelbaren Sicherheitsgründen verliefen Teile der letzten Gondwana 7 Etappe teilweise auf einer Teerstraße. Natürlich fand der Marathon außerhalb des legendären Etosha Nationaparks statt, trotzdem war aufgrund des hohen Grases in der Umgebung nach den ergiebigen Regenfällen eine sicherere Streckenführung für die Läuferinnen und Läufer erforderlich.
Bei einer Safari in den Etosha-Nationalpark warten hinter jeder Ecke Überraschungen. Parken Sie Ihr Auto an einem Wasserloch und lassen Sie sich von all den verschiedenen Tieren beeindrucken, die Sie sich auf einer namibischen Safari vorstellen können.
Die Teilnehmer des Marathons waren vor den Toren Etoshas unterwegs und starteten beim Etosha Safari Camp, einer Lodge, die vor Kultur, Farbe und Humor nur so strotzt.
Annelien Murray