Wie lässt sich ein Land am besten erkunden? Natürlich mit dem Auto. So zumindest für Christina, Reisebloggerin und Neo-Namibiafan aus Österreich.
Freiheit, Abenteuer und genügend Zeit, um ein neues Land genauer unter die Lupe zu nehmen. Das verspricht die Go Big Route von Namibia2Go.
12 Tage lang dauert die Go Big Rundreise als Selbstfahrer durch Namibia. Ständiger Begleiter ist dabei der zuverlässige Renault Duster. Ein Highlight jagt das andere und meine Begleitung und ich sind jeden Tag noch erstaunter über die Vielfältigkeit, welche die Natur in Namibia hervorgebracht hat. Untergebracht sind wir in den liebevoll eingerichteten Lodges von Gondwana Collection. Jede Lodge ist so einzigartig wie ihre Umgebung. Was jedoch gleich bleibt ist die Freundlichkeit der Mitarbeiter uns gegenüber. Wir haben uns für die Go Big-Variante entschieden, da die absoluten Highlights Namibias dabei sind.
Die Route wird uns von den Mitarbeitern im Gondwana Travel Center in Windhoek genauestens erklärt und die Lodges sind vorgebucht, was ich als sehr angenehm empfinde. So haben wir mehr Zeit, die Highlights von Namibia zu entdecken und können problemlos die Lodges mit Hilfe von GPS und der Landkarte anfahren. Wie wir uns unterwegs die Zeit einteilen, und was wir alles unternehmen, bleibt uns überlassen. Eine Übersicht, in Form eines Folders zeigt uns auf, was es unterwegs zu sehen und zu entdecken gibt, damit wir die Highlights nicht verpassen.
Die Highlights der 12-Tagesreise (13 Übernachtungen in den Gondwana Collection Lodges) sind die folgenden:
Nach der Abfahrt in Windhoek geht es südwärts zur berühmten Kalahari. Je nach Route, wobei es für Abenteurer teilweise Alternativrouten gibt, dauert die Fahrt mal kürzer, mal länger. Am ersten Tag dauert unsere Fahrt eindeutig länger als angegeben. Das liegt daran, dass wir viele Fotos machen und schon zu Beginn kurz nach Windhoek bei den Baboons (Paviane) stehen bleiben. Diese haben es sich auf der Brücke gemütlich gemacht und diese fest eingenommen.
Die letzten Kilometer zur Kalahari Anib Lodge fahren wir bereits über den berühmten roten Boden der Kalahari und treffen auf eine Zebramama mit Kind. Die Kalahari Anib Lodge ist sehr stylish und geschmackvoll. Gleich zwei Pools gibt es bei der Lodge. Was für ein Luxus. (Jede Lodge auf der Rundreise verfügt über mindestens einen Pool.) Der Blick des Zimmers geht direkt auf einen der Pools sowie auf von uns unbeeindruckte Antilopen.
Nach einem kurzen Erfrischungsdrink fahren wir in Begleitung von Guide Steffi auf einen Afternoon Drive. Wir treffen auf Webervögel und ihre unglaublich schweren Kunstwerke in Form von Nestern, sowie auf Strauße, Zebras, Giraffen, Gnus und die hübsch gestreiften Kudus.
Kurz vor Sonnenuntergang werden wir auf eine rote Sanddüne gebracht. Rundumblick auf die Kalahari inklusive. Bei einem Gin Tonic lassen wir die Sonne, welche mit dem roten Sand um die Wette funkelt, auf uns wirken. Ein besonderes Erlebnis, welches schwer in Worte zu fassen ist. Schon jetzt wissen wir, dass wir uns in Namibia wohlfühlen werden. Die Kalahari hat uns einen schönen Start zur Namibiarundreise beschert.
Früh am nächsten Morgen fahren wir nach dem Frühstück, welches bei der Übernachtung in den Lodges inkludiert ist, weiter zum zweitgrößten Canyon der Welt.
Kurz vor Keetmanshoop befindet sich der Köcherbaumwald. Hier stoppen wir kurz und wandern hinauf zu den Köcherbäumen.
Von Keetmanshoop verläuft die Fahrt ein Stückchen über Asphalt. Dann geht es auf Schotterstraßen weiter Richtung Fischfluss Canyon. Nach dem Naute-Damm halten wir bei Naute Kristall. Hier wird unter anderem Gin aus Teufelskralle hergestellt. Von der Terrasse reicht der Blick hinüber zu einer Datteloase. Für Gin und Schnapsliebhaber ist die Naute Kristallbrennerei interessant, für mich als Fahrerin und nicht unbedingt Schnapsliebhaberin, weniger.
Wir fahren am Canyon Roadhouse vorbei, bei welchem wir eigentlich untergebracht wären. Dieses ist zur Zeit unserer Rundreise jedoch voll ausgebucht und wir fahren weiter zur Canyon Lodge. Ca. 10 Kilometer von der Einfahrt zum Fischfluss Canyon entfernt befindet sich die Lodge. Umgeben von Granitfelsen, welche aussehen, als ob sie von Riesen aufgetürmt wurden, sind die gemütlichen Chalets gebaut worden. Besonders abends ist das Areal ein Hingucker.
Absolutes Highlight der Lodge ist der zwischen Granitfelsen gebaute Infinity Pool mit Blick Richtung Fischfluss Canyon (perfekter Platz für einen Sundowner).
Am nächsten Tag fahren wir zum Fischfluss Canyon. Der zweitgrößte Canyon der Welt ist beeindruckend. Mit dem Renault fahren wir auf der Schotterstraße vorsichtig entlang zu den beiden anderen Aussichtspunkten. Von einem startet auch die geführte Wanderung durch den Canyon. Für diese haben wir jedoch keine Zeit.
Nach zwei Übernachtungen tanken wir auf dem Rückweg beim Canyon Roadhouse. Für Oldtimerliebhaber ein Must-See und schöner Stopp für einen Kaffee.
Nachdem wir uns unterwegs die lebenden Steine bei der Alten Kalköfen Lodge angeschaut haben, kommen wir gegen Nachmittag in Aus bei Klein-Aus Vista (Desert Horse Inn) an. Hier verbringen wir zwei Nächte. Die Umgebung ist ein Paradies für Wanderer, Läufer und Mountainbiker, denn hier gibt es ausgeschilderte Trails verschiedener Länge und Schwierigkeitsgrade. Aber auch wie der Name Desert Horse Inn schon verrät: Pferde! Genauer gesagt leben hier in der Nähe Wildpferde. Für uns ein Stopp, da Pferde zu meinen Lieblingstieren zählen.
Um die eineinhalb Stunden Fahrt von Klein-Aus Vista entfernt taucht links neben der Straße ein Schild mit Kolmanskop auf. Kolmanskop, auch als Kolmanskuppe bezeichnet, ist eine Geisterstadt und beliebtes Fotomotiv. Bevor wir während der Führung die von Sanddünen heimgesuchten Häuser besuchen, werden wir darauf hingewiesen, geschlossene Schuhe zu tragen, da sich hier in manchen Bereichen auch gerne Schlangen aufhalten. Diese Bewohner haben wir zum Glück nicht angetroffen.
Von Kolmanskop unweit entfernt befindet sich die Küstenstadt Lüderitzbucht. Lüderitz selber durchfahren wir, kaufen uns Wasser und fahren dann zur Grossenbucht und zum Diaz Point. Unterwegs treffen wir auf Flamingos, welche sich auf einem Polster aus Grün niedergelassen haben. Auch wenn die Sicht bei Diaz Point und Grossenbucht an diesem Tag sehr bescheiden war sind die Küste und die Landschaft, welche an eine Mondlandschaft erinnert, beeindruckend.
Von Aus führt die längste Fahrtstrecke über Schotterstraßen hinein ins Herz der Namib. Die älteste Wüste der Welt hat so einiges zu bieten. Zwei Nächte bleiben wir in der Namib Desert Lodge, um Sossusvlei und Deadvlei zu besuchen.
Die Fahrt dauert ca. anderthalb Stunden. Das letzte Stück gibt es wieder Asphalt, was eine willkommene Abwechslung ist. In Sossusvlei befindet sich die höchste Düne der Welt. Big Daddy oder auch Crazy Dune genannt.
Der Aufstieg Richtung Big Daddy ist in der Wärme anstrengend, lohnt sich jedoch. Von hier aus ist Deadvlei mit den berühmten Baumskeletten zu sehen.
Vom Herzen der Namib führt die Route wieder an den Atlantik nach Swakopmund. Im stylischen The Delight Swakopmund verbringen wir zwei Nächte. Das Auto darf sich in dieser Zeit ausruhen.
Da das Wetter nicht so wollte wie wir, erkunden wir die Stadt anstatt uns ins nächste Abenteuer zu schmeißen.
Swakopmund selbst wird als die deutscheste Stadt Namibias bezeichnet. Bei einem Bummel entlang des Strandes und durch die Stadt fällt dies auch immer wieder auf. Einige Häuser sowie Namen von Restaurants erinnern daran. Bevor wir nach zwei Nächten weiter Richtung Norden fahren besuchen wir noch die Kristallgallerie, in welcher der größte Quarzcluster der Welt ausgestellt ist.
Vorbei an Schiffswracks und an Namibias höchstem Berg geht die Reise weiter ins Damaraland.
Im Damaraland übernachten wir in der Damara Mopane Lodge. Ich fühle mich ein wenig wie nach Oz versetzt. Zumindest was die Straßen und Wege anbelangt. Diese sind allesamt wie im Film gepflastert und führen zwischen grünem Gras und Büschen (Monat April) zur Lodge.
Unser Gästebungalow hat ein lila Gartentor und in unserem abgegrenzten Garten wachsen Karotten, Bäume, Broccoli und Kräuter. Wie eine eigene kleine Farm. Herzstück der Damara Mopane Lodge ist der große Pool, in welchen wir springen, bevor wir uns das kurze Stückchen hinauf zur Aussichtsplattform begeben, um dort den Sonnenuntergang bei einem Bier und Chips zu betrachten.
Am nächsten Tag fahren wir zwei Stunden über Asphaltstraßen weiter zum Etosha Safari Camp, wo wir die letzten zwei Nächte verbringen. Die Gästehäuser, welche in meinen Augen die coolste und passendste Dusche überhaupt haben, sind im Gelände verteilt.
Wir lassen das Auto stehen und fahren am Nachmittag und den ganzen nächsten Tag von der Lodge aus mit unserem Guide Henock in den Etosha Nationalpark.
Im April ist der Etosha Nationalpark eine grüne Kinderstube. Neben hunderten von Springböcken kommen wir sowohl an Zebras mit und ohne Nachwuchs vorbei, als auch an einer hochträchtigen Löwin. Diese hat sich von den anderen Tieren abgesondert und sich neben einem Wasserloch im Schatten niedergelassen.
Auch ein Nashorn, Giraffen, Gnus, Strauße und ein von uns unbeeindruckter badender Elefantenbulle lassen sich blicken. Durch das geschulte Auge des Guides sehen wir unterwegs auch Trappen, eine Hyäne, Habichte und Squirrels (Erdhörnchen).
Perfekter konnte die Rundreise mit Namibia2Go durch Namibia gar nicht enden. Leoparden und Geparden habe ich leider nicht gesehen. Einer von vielen Gründen, auf jeden Fall wieder nach Namibia zurück zu kommen.
Christina Leutner
www.cityseacountry.com