Willkommen in der Sambesi-Region! Üppige Vegetation an Wasserwegen voller Seerosen, überall Vogelgesang; mächtige Flüsse, die träge dahinfließen; und Nationalparks, in denen Elefanten und Büffel zuhause sind. Dieses Stück Wildnis im nordöstlichsten Zipfel Namibias fasziniert durch seine Flusslandschaften und Nationalparks, und bildet ein perfektes Gegengewicht zu den trockeneren Landesteilen. Es ist eine außergewöhnlich schöne Region, der ein eigener Zauber und Charme innewohnt.
Und man kommt sehr bequem dorthin. Man kann nach Katima Mulilo fliegen und mit Gondwanas Shuttle-Service von einer Lodge zur anderen pendeln, oder man geht im eigenen Fahrzeug oder einem schnittigen, leistungsstarken Duster aus der Gondwana-Flotte auf Erkundungstour. Wir steigen bei unserer Ankunft in Katima Mulilo voller Abenteuerlust in einen Duster, ein bequemes, spritziges Auto mit Allradantrieb. Es kann losgehen.
Unser erstes Ziel ist die Namushasha River Lodge. Dieses riedgedeckte Refugium, zwischen Bäumen gelegen und mit Blick auf die Flussarme und Auen des Kwando, erfüllt höchste Ansprüche. Flinke Baumhörnchen hüpfen von Ast zu Ast, am Tag erklingt der melodische Ruf von Sumpfwürgern, und abends tönt das Grunzen von Flusspferden als musikalische Untermalung herüber, während wir draußen auf der Terrasse bei Kerzenlicht unter dem Sternenhimmel speisen.
Ich nehme alles in mich auf, schwelge in jedem prachtvollen Augenblick und lasse mich davon bezaubern, wie das wilde Afrika mit den märchenhaften Wasserarmen verschmilzt, die sich auf ihrem Weg nach Osten durch das Schilf winden. Zu den Highlights von Namushasha gehören Bootsfahrten auf dem Fluss, die Beobachtung der vielfältigen Vogelwelt und eine erstklassige Exkursion in den Bwabwata Nationalpark. Bei diesem Nachmittagsausflug der Superlative werden die Gäste per Boot zur Uferseite des Nationalparks gebracht und steigen dort in ein Wildbeobachtungsfahrzeug.
Büffel beäugen uns mit nervösem Argwohn und verschwinden alsbald in einer Staubwolke. Elegante Kudus, perfekt getarnt im hohen Gras, werden sichtbar. Und eine Elefantenfamilie steht zwischen den Bäumen, bevor sie sich zum Trinken dem Wasser nähert. Horseshoe Bend, üblicherweise gerne von Elefanten frequentiert, liegt verlassen da. Wir steigen aus den Fahrzeugen und erheben die Gläser. Auf dem Rückweg färbt die untergehende Sonne den Himmel in ein sattes Rubinrot.
Bewusst leben bedeutet den Augenblick zu feiern – jedenfalls sollte es so sein. Daran werden wir sanft erinnert. Und es bietet sich kaum eine bessere Art und Weise, das Leben zu feiern, als Namushashas erst kürzlich fertiggestellte luxuriöse Fluss-Villa, die in einem Seitenarm des Kwando verankert ist.
Wir nutzen die Gelegenheit und gönnen uns dieses ultimative Fluss-Erlebnis. Die fabelhafte, private 5-Sterne-Villa ist doppelstöckig und rundum verglast. Oben ist das Schlafzimmer mit Bad, unten befindet sich der Wohnraum samt komplett ausgestatteter Küche. In der gut bestückten Bar finden wir hervorragenden Wein, eine Platte mit Häppchen ist schon für uns vorbereitet worden. Wir tragen alles hinaus aufs Deck und verbringen den Nachmittag mit griffbereitem Fernglas und Büchern in unserem Fluss-Königreich. Eisvögel führen ihre Flugkünste vor, Jacanas stelzen über die Wasservegetation, Moorantilopen äugen aus dem Schilf und Büffel grasen auf dem nahen Ufer. Als uns der Sonnenuntergang in Gold und Rot hüllt, zünden wir ein Feuer zum Grillen an. Nach einem tiefen Schlaf in friedlicher Natur und einem geruhsamen Morgen mit Kaffee im Bett und bester Sicht auf die Flussauen, werden wir zur Lodge zurückgebracht.
Unser nächstes Abenteuer wartet: die Zambezi Mubala Lodge, zwei Stunden Fahrt entfernt am Sambesi. Diese Lodge hat ihren ganz eigenen erfrischenden, stilvollen Charakter. Sie strahlt Frieden und erholsame Ruhe aus. Hölzerne Fußwege verbinden die geräumigen Chalets am Flussufer. Der Blick auf den Sambesi ist unübertroffen. Öffnen Sie die Türen ihres Chalets und lassen Sie die wohltuenden Farben des Flusses auf sich wirken.
Vom Zambezi Mubala Camp geht es per Boot zur Lodge. Der lebensbejahende Ruf des Schreiseeadlers hallt über den Fluss, er steht wie kein anderer für die Geräuschkulisse der afrikanischen Natur. Gelegentlich gleitet ein Einbaum mit sanftem Platschen durch das Wasser, und kleine Wellen schwappen ans Ufer.
Begeisterte Angler zieht es an den Sambesi, weil sie ihre Kräfte mit dem Tigerfisch messen wollen (strikt nach der Regel: fangen und gleich wieder freisetzen), aber auch Vogelfreunde kommen voll auf ihre Kosten. Wir machen einen Spaziergang, um die kleinen gefiederten Besucher zu beobachten, die sich jedes Jahr im Frühling bei der Lodge einfinden: die leuchtenden, farbenprächtigen Karminspinte, die Insekten jagen und die oberen Äste der Bäume bevölkern. Die Lodge hat ihren Namen nicht von ungefähr – Mubala heißt Farbe auf Lozi – und die Farbenpracht bleibt auch am Tagesende nicht aus, wenn die Sonne den Himmel mit Pastelltönen überzieht. Wir bewundern den Sonnenuntergang auf einem Bootsausflug.
Gerade als wir uns fragen, ob diese erstaunliche Mischung von Sambesi-Freuden noch irgendwie gesteigert werden kann, kommen wir zum Chobe River Camp gegenüber dem Chobe Nationalpark. Diese charmante Anlage ist wie ein frischer Wind, ein friedlicher Ort aus einfachen Zeltunterkünften am Ufer des Chobe. Die Sicht auf die Flussauen ist einmalig. Bei hohem Wasserstand Mitte des Jahres kann man hier an einer der eindrucksvollsten Aktivitäten teilnehmen, die das Land zu bieten hat: eine Bootsfahrt auf dem Chobe, bei der man vom Fluss aus Elefanten, Büffel, Sitatunga und jede Menge Wasservögel beobachten kann. Da kein Bootsverkehr wie weiter flussabwärts herrscht, sucht ein solcher Ausflug in der Sambesi-Region seinesgleichen. Wir beobachten Wild auf dem gegenüberliegenden Flussufer, Zebraherden, die mit sinkendem Wasserstand ihre Wanderung über die Flussauen begonnen haben. Und wir können uns kaum sattsehen an der atemberaubenden Spiegelung der Wolken auf dem Wasser.
Angesichts seiner Lage wenige Kilometer nördlich des Grenzpostens Ngoma ist das Chobe River Camp ein geeigneter Ausgangspunkt für Exkursionen zu den nur 150 km entfernten Viktoriafällen, sei es für einen Tagesausflug (per Shuttle oder im eigenen Fahrzeug) oder mit Übernachtung. Die donnernden Wasserfälle gehören zu den sieben Weltwundern und sind der krönende Abschluss einer der besten Reisen unseres Lebens. Wie David Livingstone sagte: „Solch liebliche Ansichten müssen selbst Engel in ihrem Flug erstaunt haben.“
Es war das passende Ende für die Woche der Wunder: der „donnernde Rauch“, trompetende Elefanten, wilde Wasserwege und Wasservögel…
Selbst als wir längst wieder zu Hause waren, klang der Zauber der Sambesi-Region in uns nach.
Ron Swilling