An den Tankstellen in Namibia dürften heute noch Fahrzeuge mit Diesel-Motor schlangestehen. Denn um Punkt Mitternacht steigt der Preis für Diesel um 1,98 Namibia Dollar pro Liter. Beim derzeitigen Tarif von 22,12 N$ ist das eine Teuerung von fast 9 Prozent. Der Benzinpreis bleibt unverändert hoch bei 20,08 N$.
Worüber selbstfahrende Namibia-Urlauber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz müde schmunzeln mögen. Denn zuhause zahlen sie zurzeit für Benzin ab 1,80 Euro (32 N$) oder 1,90 Schweizer Franken (34 N$). Und für Diesel etwa 2,00 (36 N$) Euro oder gar 2,20 CHF (40 N$).
Für Namibier jedoch ist die Preiserhöhung heftig. Zu Beginn der Corona-Krise im März 2020 zahlten sie noch 13,05 N$ für einen Liter Benzin. Diesel kostete 13,33 N$. Der morgige Preis bedeutet demgegenüber einen Anstieg um 7,03 N$ oder 54 Prozent bei Benzin. Bei Diesel sogar um 10,77 N$ oder 80 Prozent.
Hinzu kommt, dass viele Güter über Hunderte Kilometer herantransportiert werden. Gerade Diesel-Preise treiben daher die Lebenshaltungskosten in die Höhe. Betroffen vom Kostenanstieg sind auch Unterkünfte, die oft weit außerhalb der Ortschaften liegen.
Die Treibstoffpreise beziehen sich übrigens jeweils auf Walvis Bay. Dort befindet sich das zentrale Treibstoffdepot. An Tankstellen im Inland liegen die Preise je nach Transportkosten um einiges höher. Beispiel: Der Liter Diesel kostete in Windhoek im Oktober 22,55 N$, also 43 Cent mehr als in Walvis Bay.
Das Ministerium für Bergbau und Energie legt die Preise stets zum ersten Mittwoch eines Monats fest. Es berücksichtigt Faktoren wie die Entwicklung des internationalen Ölpreises, den Wechselkurs zum US-Dollar und den Verbrauch im Inland. Mit einem Fonds dämpft es hohe Preisschwankungen.
Wer seinen Urlaub mit einem Mietwagen plant, sollte sich umfassend beraten lassen. Nicht nur, aber auch hinsichtlich des Treibstoff-Verbrauches. Der Autovermieter Namibia2Go bietet zudem eine günstige Alternative: Die Go2 Traveller Transfers. Komfortable Kleinbusse verkehren regelmäßig zwischen den Hauptattraktionen Namibias wie Kalahari, Sossusvlei, Swakopmund oder Etosha.
Autor dieses Beitrags ist Sven-Eric Stender. Er stammt aus Hamburg und arbeitet seit 1986 als Journalist. Seit 1998 lebt er in Windhoek und hat sich auf die Themen Reise, Natur, Menschen und Geschichte Namibias spezialisiert. Für Fragen oder Anregungen ist er zu erreichen unter editorial@namibiafocus.com.